Bambus

Bambus

[176] Bambus (der) ist ein sehr nutzbares ostind. Riesengras von baumartigem Wuchse, das 4 bis 6 Zoll dick und gegen 60 F. hoch wird.

Der Stamm ist durch Knoten in Glieder oder Absätze getheilt, welche sich nach der Spitze zu verlängern und rinnenförmige, nach oben sich verlierende Vertiefungen an der Seite haben, aus denen Zweige und lange Blätter hervorwachsen, welche letztern die Pflanze in großen Büscheln zieren. Die Knoten schwitzen eine süße Substanz aus, die, schon im Alterthume als indischer Honig bekannt, sich wie Zucker krystallisirt, jedoch meist Kieselerde enthält und Tabaschir genannt wird. Der Bambus wird seiner Haltbarkeit und Leichtigkeit wegen in Ostindien und in vielen europ. Colonien, wo er angepflanzt worden ist, zum Bauen, zu Tischen, Stühlen, Trögen und andern Hausgeräthen, sowie zu Hecken verwendet. Die zarten Schößlinge werden mit Essig eingemacht; der getrockneten Blätter bedienen sich die Chinesen zum Einpacken verschiedener Waaren und aus den schmalen Streifen des Bambus flechten sie Hüte. Die Zweige liefern das Bambusrohr, welches einen bedeutenden Handelsartikel bildet und namentlich zu Stöcken benutzt wird.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 176-177.
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