Blechmünzen

[262] Blechmünzen oder Bracteaten, Hohlmünzen und Blapperte heißen eine Art Münzen des Mittelalters, welche aus sehr dünnem Gold-, Silber-oder Kupferblech geschlagen und meist nur auf einer Seite geprägt wurden. Ihr Gepräge ist daher, wie bei den Färberzeichen, auf einer Seite erhaben und auf der andern vertieft. Otto I. soll um die Mitte des 10. Jahrh. aus dem Silber der Harzbergwerke zuerst Blechmünzen geschlagen haben, mit denen man nach dem Gewicht bezahlte und die ihrer Zerbrechlichkeit wegen in eigens dazu verfertigten steifen Lederbeuteln aufbewahrt wurden. Selten sind nur die goldenen und kupfernen Bracteaten, welcher Name daher rührt, daß die Goldschläger das Blech dazu bearbeiteten. Im 15. Jahrh. wurden sie von dickern Münzen der jetzt üblichen Art ganz verdrängt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 262.
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