Albigenser

[34] Albigenser, im 13. Jahrh. Name für die Katharersekten in Südfrankreich (Mittelpunkt die Stadt Albi und ihr Gebiet Albigeois), apostolische Einfachheit erstrebend, aber als Gegner des Papsttums und der kath. Kirche arg verdächtigt, beschützt von mächtigen Fürsten, wie Graf Raimund VI. von Toulouse. Als sich die friedliche Bekehrung erfolglos erwies, erregte Papst Innozenz III., gereizt durch die Ermordung seines Legaten Peter von Castelnau, einen furchtbaren Kreuzzug gegen sie, den Simon von Montfort führte (Albigenserkriege). Nach blutigen Kämpfen mußte Raimund VII. im Friedensschluß 1229 den größten Teil seiner Besitzungen an Frankreich abtreten; die A. wurden teils gewaltsam bekehrt, teils ausgerottet. – Vgl. Peyrat (Par. 1880-82), Lenaus Epos »Die A.«.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 34.
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