Baktrien

Die alte Welt. I. (Karten) 1. Erdkarte nach Herodot (450 v. Chr.) 2. Erdkarte nach Claudius Ptolemäus (ca. 160 n. Chr.)
Die alte Welt. I. (Karten) 1. Erdkarte nach Herodot (450 v. Chr.) 2. Erdkarte nach Claudius Ptolemäus (ca. 160 n. Chr.)

[142] Baktrĭen (Baktra, Baktriane), im Altertum das Stromgebiet des obern Oxus (Amu-darja) zwischen dem Paropanisus (Hindukusch), dem Flusse Margos (Murghab) und den sogdischen Bergen (Altrigebirge) [Karte: Die Alte Welt I], in uralter Zeit Schauplatz der Tätigkeit des Religionsstifters Zoroaster, der Mittelpunkt eines mächtigen Reichs, mit einer arischen Bevölkerung und der Hauptstadt Baktra (jetzt Balch), das später an die Meder, mit diesen unter Cyrus an die Perser fiel. Später eroberte es Alexander d. Gr. Nachdem B. in der Diadochenzeit mit dem syr. Reich der Seleukiden vereinigt worden, machte sich Mitte des 3. Jahrh. v. Chr. der Statthalter Diodotus I. unabhängig und wurde Begründer des Hellenobaktrischen (Neubaktrischen) Reichs, das sich bis zum Kabulfluß und zum Indus ausdehnte, aber nach 140 v. Chr. von den skyth. Tocharern überschwemmt wurde. Sie gründeten das Indoskythische Reich.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 142.
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