Lappenquallen

1018. Ohrenqualle.
1018. Ohrenqualle.

[20] Lappenquallen (Acalēphae), Ordnung der Polypomedusen, Quallen von meist beträchtlicher Größe, pilzhut-, scheiben- und glockenförmig, schöne, farbenprächtige, durchsichtige Tiere, viele prachtvolle Leuchttiere, Schirmrand durch Einschnitte in Randlappen geteilt und mit einfach gebauten Sinnesorganen (Randkörpern) ausgestattet; Bewegung durch rhythmische Zusammenziehungen des Schirms; Geschlechtsorgane (meist bunt) in besondern Genitalhöhlen. Entwicklung: Ei, bewimperte, frei schwimmende Larve, daraus nach dem Festsetzen ein achtarmiger Polyp (Scyphistŏma), daraus durch Querteilung übereinander liegende Scheiben (Strobĭla), die sich vom freien Ende an zu kleinen Scheibenquallen (Ephўra) ausbilden und sich ablösen, um zu geschlechtsreifen Tieren auszuwachsen. Unterordnungen: 1) Scheibenquallen (Schirmquallen, Discomedūsae, Discophŏra), schirmförmig; hierher die Ohrenqualle (Aurelĭa aurīta Lam. [Abb. 1018]), blaßviolett, rötlichgelblich, in allen europ. Meeren, Goldqualle (Chrysaōra mediterranĕa Pér. et Les.), meist gelb mit rot, Mittelmeer, Wurzelmundqualle (Seelunge, Pilēma oder Rhizostŏma pulmo Haeck.), bläulichweiß, Mittelmeer; 2) Beutelquallen (Würfelquallen, Cubomedūsae, Marsupialĭa), Schirm hoch gewölbt, beutelförmig, vierteilig gebaut; hierher: Charybdēa marsupiālis Pér. et Les., glocken- bis würfelförmig, Mittelmeer; 3) Becherquallen (Stauromedūsae, Calycozōa), becherförmig, meist festsitzend.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 20.
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