Moleküle

[201] Moleküle, Molēkeln, Massenteilchen, die kleinsten Teilchen, in die sich die Materie physikalisch teilen läßt, lassen sich chemisch trennen in Atome; ihre absolute Größe, Geschwindigkeit und Entfernung voneinander läßt sich annähernd berechnen. Die Bestimmung des Molekulārgewichts, der Molekulargröße, erfolgt gewöhnlich relativ, indem das Gewicht des leichtesten, des Wasserstoff-M., als Einheit gesetzt wird, nach der Avogadroschen Regel, daß gleiche Gasvolume gleiche Anzahl M. enthalten, durch Bestimmung der Dampfdichte unzersetzt siedender Körper, ferner durch Bestimmung der Erniedrigung des Gefrierpunktes und Erhöhung des Siedepunktes von Lösungen (Kryoskopie, Ebullioskopie), oder auf chem. Wege. Die Elemente bestehen im Dampfzustand nur selten aus einzelnen Atomen, meist aus M. von zwei (Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff) oder mehrern Atomen. M. können sich zu größern Komplexen, Molekularverbindungen, zusammenlagern, obgleich die Affinitäten der Einzelatome beim Zustandekommen des M. der Hauptsache nach abgesättigt sind; hierher gehören Kristallwasserverbindungen und Doppelsalze.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 201.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika