Romántik

[552] Romántik, im allgemeinen das Mittelalterliche im Gegensatz zum Antiken und Modernen, die christl.-mystische, gemütsinnerliche Denkweise, aber auch das auf Minnedienst und eigentümlichen Ehrbegriffen ruhende Wesen des Rittertums. Daher Romantisch Bezeichnung des Wunderbaren, Abenteuerlichen, Phantastischen, Ahnungsvollen. Romantische Schule, eine Gruppe deutscher Schriftsteller Anfang des 19. Jahrh. (A. W. und F. Schlegel, Tieck, Novalis u.a.), die das Phantastische, Überschwengliche und Formlose durch Nachahmung des Mittelalterlichen und Orientalischen zum herrschenden Prinzip in Poesie und Kunst zu machen suchten (vgl. Haym, 1870; Brandes, 3. Ausg. 1892; Huch, 1901 u. 1902). Romantĭker, franz. Schriftsteller seit etwa 1830, die Befreiung von den starren Fesseln des alten Klassizismus erstrebten; an ihrer Spitze stand Victor Hugo (vgl. Gautier, 1872). Auch in der Musik und andern Künsten stellt man Klassiker und Romantiker gegenüber.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 552.
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