Struensee [2]

[780] Struensee, Joh. Friedr., Graf von, dän. Staatsmann, geb. 5. Aug. 1737 zu Halle a. S., kam als Leibarzt Christians VII. 1769 nach Kopenhagen, ward Vertrauter der Königin Karoline Mathilde und gewann bald unumschränkte Macht über den König, die er zur Einführung vieler Reformen im Sinne der Aufklärung benutzte, reizte aber hierdurch, seit 1771 Geh. Kabinettsminister, die Adelsaristokratie des Landes, ward infolge einer Adelsverschwörung 16./17. Jan. 1772 verhaftet, des ehebrecherischen Umgangs mit der Königin und der Anmaßung der königl. Gewalt beschuldigt und 28. April 1772 hingerichtet. – Vgl. Jenssen-Tusch (1864), Wittich (1878). – Sein Bruder Karl Aug. von S., geb. 18. Aug. 1735 zu Halle, bis zum Sturz seines Bruders Mitglied des Finanzkollegiums in Kopenhagen, 1782 Oberfinanzrat und Direktor der Seehandlung in Berlin, 1789 als S. von Karlsbach geadelt, 1791 Staatsminister und Chef des Akzise-und Zolldepartements, gest. 17. Okt. 1804.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 780.
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