Tracheen

[854] Trachēen (grch.), die Atmungswerkzeuge der Gliederfüßer, röhrenförmige, sich meist dichotomisch verzweigende, oft mit feinen Bläschen endigende und größere blasenartige Erweiterungen in ihrem Verlauf aufweisende Kanäle, die auf der Körperoberfläche in verschiedener Anordnung mit schlitzförmigen Öffnungen (Stigmen) beginnen und in ihren Wandungen durch chitinöse Spiralfäden gestützt werden. Sie können sich im Körperinnern mannigfach miteinander verbinden. Bei einer Anzahl im Wasser lebender Insektenlarven finden sich sog. Tracheenkiemen, (Kiemen-T.), d.h. blattartige Anhänge des Hinterleibs, in denen sich T. verzweigen, um durch deren zarte Oberflächenhaut Luft aus dem umgebenden Wasser aufzunehmen. Die Larven der Libellen haben ähnliche Gebilde in dem Mastdarm, in den sie willkürlich Wasser aufnehmen können. Auch die sog. Lungen der Spinnen sind modifizierte T.; es sind mit der Außenwelt kommunizierende, blasenartig erweiterte Einstülpungen der äußern Haut, die durch vorspringende, die Tracheenanhänge enthaltende Falten fächerartig abgeteilt sind.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 854.
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