Wetterschießen

[976] Wetterschießen, die Beeinflussung der Bildung von Niederschlägen durch Abbrennen von Explosivstoffen. In den trocknen Gegenden Nordamerikas versuchte man durch Schießen mit Kanonen und Böllern, Abbrennen von Explosivstoffen in großer Höhe mittels Drachen, Anzünden von mit Knallgas gefüllten Luftballons Regen zu erzeugen (Hauptversuche von Dyrenforth in Texas 1891). Durch dieselben Mittel versuchte man schon seit langem, Hagelschäden zu verhüten, bis dieses Verfahren zu Anfang des 19. Jahrh. verboten wurde. Der Bürgermeister Albert Stiger in Windisch-Feistritz in Steiermark nahm 1896 das Schießen aus Böllern, auf deren Mündung ein 4 m langes Rohr aufgesetzt ist, bei drohendem Hagelwetter [976] mit Erfolg wieder auf. Stigers Verfahren wird in Steiermark und Oberitalien bereits in mehrern tausend Stationen angewendet. Durch eine Wetterkanone wird etwa 1 qkm Fläche vor Hagel geschützt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 976-977.
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