Dennert, Eberhard

[119] Dennert, Eberhard, geb. 1861 in Pützerlin, Prof. in Godesberg. = Gegner des Darwinismus, von Wigand und K. E. v. Baer beeinflußt. Die Entwicklung ist teleologisch (Zielstrebigkeit), das Leben ist nicht rein mechanisch zu begreifen (Neovitalismus). Die Schöpferkraft Gottes betätigte sich bei der Entstehung des Lebens und des menschlichen Geistes (Theismus), Die Zielstrebigkeit, die Zweckmäßigkeit und die Individuation des Weltalls sind mit Gott besser zu erklären als ohne Gott. Die Anerkennung des streng kausalen, gesetzmäßigen Zusammenhanges der Geschehnisse schließt die Teleologie nicht aus. Die Zweckmäßigkeit in der Welt setzt eine »kosmische Intelligenz« voraus.

SCHRIFTEN: Die geschichtliche Entwickl. d. Deszendenztheorie, 1890. – Die Religion d. Naturforscher, 1896, 4. A. 1903. – Vom Sterbelager des Darwinismus, 1902; 2. A, 1906. – Bibel und Naturwissenschaft, 3. A. 1904. – Darwinistisches Christentum, 1904. – Die Weltanschauung des modernen Naturforschers, 1906. – Ist Gott tot? 1908, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 119.
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