Elsenhans, Theodor

[150] Elsenhans, Theodor, geb. 1868 in Stuttgart, Prof. an der Technischen Hochschule in Dresden. Die Ethik ist nach E. die »Wissenschaft vom sittlichen Bewußtsein«. Es[150] gibt ein absolutes Sittengesetz, dessen Äußerungen aber der Entwicklung unterliegen. Die Wurzel der Gewissensäußerungen liegt m der ursprünglichen Menschennatur. Das Gewissen ist »das sittliche Bewußtsein in der Anwendung auf sein eigenes Subjekt oder in seiner reflexiven Anwendung«. Das unbedingt Wertvolle liegt objektiv in den höheren geistigen Gütern, subjektiv in den daran sich knüpfenden Gefühlen. – Wahrheitskriterium ist das Evidenzgefühl, das mit dem Vernunftglauben sich verbindet. Die Psychologie ist eine Vorarbeit zur Erkenntnistheorie, die ihr Augenmerk auf die Beziehung von Subjekt und Objekt richtet. Das A priori wird a posteriori (durch innere Erfahrung) erkannt.

SCHRIFTEN: Psychologie u. Logik, 1890; 4. A. 1903 (Sammlung Göschen). – Wesen und Entstehung des Gewissens, 1894. – Selbstbeobachtung und Experiment in der Psychologie, 1897. – Fries und Kant, 1906. – D. Aufgabe e. Psychol. d. Deutung, 1904. – Kants Rassentheorie, 1904. – Charakterbildung, 1908, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 150-151.
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