Galluppi, Pasquale

[196] Galluppi, Pasquale, geb. 1770 in Tropea (Calabrien), Prof. in Neapel, gest. 1846.

G. ist von Descartes, Locke, Reid, Kant u. a. beeinflußt und vertritt einen kritischen Empirismus, nach welchem äußere und innere Erfahrung die Quellen der Erkenntnis bilden. Die Relationen aber sind keine Erfahrungsinhalte, sondern Produkte der Denktätigkeit. Der Begriff der Ursache stammt aus der inneren Erfahrung. Mit dem Ichbewußtsein ist zugleich das Bewußtsein äußerer Objekte gegeben, deren Existenz also unmittelbar gewiß ist (Elem. di filos. I, 155 ff.). Die Seele ist einfach, unteilbar und unsterblich. Der Freiheit unseres Willens sind wir uns unmittelbar bewußt. In der Ethik ist G. stark von Kant beeinflußt.

SCHRIFTEN: Dell' analisi e della sintesi, 1807. – Saggio filosofico sulla critica della conoscenza, 1819 ff., 1846. – Elementi di filosofia, 1820-27, 1838 f. – Lezioni di logica e motafisica, 1832-36. – Filosofia della volontà, 1832-40, u. a. – Vgl. PAGANO, G. e la filosofia italiana, 1897.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 196.
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