Horneffer, Ernst

[279] Horneffer, Ernst, geb. 1871 in Stettin, lebt in Leipzig. Herausgeber der Zeitschrift »Die Tat«.

H. ist von Nietzsche beeinflußt, geht aber über ihn zu einem ästhetischen Voluntarismus und Pantheismus weiter. Die »Macht« ist nur das Ergebnis, nicht der Zweck des Willens. Vielmehr will der Wille »sich gestalten, sich zur Form bilden«. Die Entwicklung geht auf Einheit des Willens, auf Gliederung, Ordnung, Form, Schönheit. Der »Wille zur Form« ist das Agens der Welt. Nur durch Form, durch System kann sich der Wille erlösen. Ein »künstlerischer Urtrieb«, ein Wille zur Gestaltung, zur Harmonie, zur Vereinheitlichung ist das Letztgegebene der Welt.

SCHRIFTEN: Nietzsches lehre Ton der ewigen Wiederkunft, 1900. – Vorträge über Nietzsche, 1900. – Das klassische Ideal, 1906 (mit seinem Bruder August Horneffer); daraus einzeln: Die künftige Religion, 1909. Wege zum Leben, 1907, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 279.
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