Überhorst, Karl

[772] Überhorst, Karl. geb. 1847, Prof. in Innsbruck, gest. 1904. = Nach Ü. erscheint uns komisch »ein Zeichen einer schlechten Eigenschaft einer andern Person, wenn uns an uns selbst keines ebenderselben schlechten Eigenschaft zum Bewußtsein kommt, und das keine heftigen unangenehmen Gefühle in uns hervorruft«. Die Lust am Komischen ist die Lust daran, daß wir die guten Eigenschaften, die wir an der fremden Person vermissen, uns selbst beilegen. Die Aufmerksamkeit bestimmt Ü. als jene vom Willen ausgehende Funktion, welche darauf gerichtet ist, einen gegebenen Wahrnehmungs- oder Gesamtinhalt richtig aufzufassen (Arch. f. system. Philos. IV, 1898).

Schriften: Das Komische, 1896-99. – Eine neue Theorie der Gesichtswahrnehmung, 1896, u.a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 772.
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