Zorzi, Francesco

[856] Zorzi, Francesco (Franciscus Georgius Venetus), geb. 1460 in Venedig, Franziskaner, gest. 1540. = Z. lehrt im Sinne einer pythagoreisierenden Mystik. In der Welt ist alles nach Zahlen geordnet und zwischen den irdischen und himmlischen Dingen besteht eine Harmonie. Gott, die Eins, steigt in die Geschöpfe herab in der Harmonie von drei Enneaden (neun Ordnungen der Intelligenzen, nenn Himmel, neun Arten der vergänglichen Dinge). Jede Enneade besteht aus vier Elementen, welche in Gott die Ideen der Dinge, in der Natur die Samen derselben sind. Der Mensch ist ein Mikrokosmos, der alle Enneaden enthält. Die Welt ist ein lebendes Wesen mit einer Seele. Die menschliche Seele ist eine göttliche Substanz, die alles erkennen kann, weil sie die intelligiblen Formen der Dinge in sich hat. Gott ist Geist, und in der Ekstase gelangt die Seele zur Vergottung.

Schriften: De harmonia mundi, 1525.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 856.
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