Schlacht bei Gravelingen.

13. Juli 1558.

[221] Nach dem Verlust von St. Quentin ließ Heinrich II. sein Heer aus Italien zurückkommen und war nun, da Philipp ja das seinige hatte[221] entlassen müssen, gleich wieder der stärkere, nahm Calais und verwüstete Flandern. Die Überanstrengung der Spanier im Vorjahr rächt sich jetzt und lähmt sie. Nach sechs Monaten aber kehrte sich die Sache wieder um. Die Franzosen zersplitterten sich, fielen auch in Luxemburg ein, und die Spanier unter Egmont griffen das Heer, das Gravelingen, zwischen Calais und Dünkirchen, belagerte, mit doppelter Überlegenheit an und schlugen es. Die Kavallerie spielt wieder eine entscheidende Rolle.

Auf beiden Seiten waren deutsche Landsknechte, denen hüben wie drüben Mattigkeit vorgeworfen wird, vielleicht eben weil sie sich als Landsknechte nicht gar zu wehe zu wollten. Das half den Landsknechten im französischen Dienst aber nichts; sie wurden wie alle anderen niedergemacht. Das Heer wurde bis auf einige Reiter, die sich retteten, vernichtet, die großen Herren zu Gefangenen gemacht.


Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1920, Teil 4, S. 221-222.
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