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Sellerie
S. (Apium) (von griechisch σέλινον, sélinon, eigentlich “Petersilie” über lombardisch selleri, dem Plural zu sellero) ist eine Gattung in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) mit etwa 20 Arten. Sie kommen weltweit in gemäßigten Breiten vor, vorwiegend auf der Nordhalbkugel, in den Tropen nur im Gebirge.
Sellers, Peter
Peter Sellers (* 8. September 1925 in Southsea, Hampshire, England; † 24. Juli 1980 in London, eigentl. Richard Henry Sellers) war ein brit. Filmschauspieler u. Komiker. Vor allem die Rolle des unfähig-trotteligen Inspektor Clouseau in “Der rosarote Panther” (1963) verhalf ihm zum Durchbruch.
Semantik
S. (auch: Bedeutungslehre, Semasiologie (i. w. S.)) nennt man allg. die Theorie der Bedeutung der (sprachlichen) Zeichen, mitunter auch die Bedeutung selbst.
Semantisches Web
Das semant. Web (engl. Semantic Web) ist eine Erweiterung des World Wide Web (WWW). Das Konzept beruht auf einem Vorschlag von Tim Berners-Lee, dem Begründer des World Wide Web. Ziel des Semantic Web ist es, die Bedeutung (die Relation, die in Zeichen kodiert ist) in maschinenlesbaren Daten formal festzulegen. Informationen sollen dadurch nicht nur von Menschen verstanden werden können, sondern auch von Maschinen interpretiert u. weiterverarbeitet werden können. Informationen sollen maschinell ausgelesen werden können, beispielsweise der Sachverhalt, dies ist ein Vorname, ein Nachname, ein Autor, ein Buchtitel, der Name einer Stadt oder eines Unternehmens. Umgangssprachlich wird das Konzept als das "Internet der Dinge" bezeichnet.
Semaphor (Informatik)
Ein S. ist eine Datenstruktur mit zwei speziellen Nutzungsoperationen. Semaphore werden bei der Programmierung zur Prozesssynchronisation eingesetzt, also zur Lösung von Aufgaben, bei denen die parallele Ausführung mehrerer Prozesse/Threads eine zeitl. Abstimmung der Ausführungen erfordert.
Semester
Ein S. (von lat.: sex = sechs; mensis = Monat) ist ein Studienhalbjahr an einer Hochschule, an einer der Berufsakademien oder an einer Volkshochschule (VHS). Dabei sind die Semesterferien als vorlesungsfreie Zeit einbezogen. “Semesterferien” bedeutet nicht, dass in dieser Zeit nicht gearbeitet/studiert wird. In den vorlesungsfreien Zeiten finden in der Regel Klausuren, Prüfungen, Labor- u. sonstige Praktika statt. Oftmals wird diese Zeit zum Selbststudium u. zur Prüfungsvorbereitung genutzt.
Semikolon
Der Strichpunkt oder das S. (griech. “halbes Kolon”) “;” (Plural: Semikola oder Semikolons) ist ein Satzzeichen zur Verbindung zweier gleichrangiger Sätze oder Wortgruppen. Es bewirkt eine stärkere Trennung als das Komma, aber eine schwächere als der Punkt. Nach einem Strichpunkt wird nach der dt. Orthographie klein weiter geschrieben.
Semiotik
S. (griechisch τεχνη σημειοτικη, techne semeiotike “Lehre von den Kennzeichen”, auch Humansemiotik) ist die allg. Lehre von den Zeichen, Zeichensystemen u. Zeichenprozessen (wie der Semiose). Mit der Kommunikation unter Tieren befasst sich die Zoosemiotik, mit der ursprünglich medizinisch-diagnostisch verstandenen Semiologie beschäftigt sich die medizin. Semiologie.
Semiten
Als S. werden Menschen bezeichnet, die eine semit. Sprache sprechen. Nach einem bibl. Mythos führte Abraham seine Abstammung auf Sem, den ältesten Sohn Noachs zurück. In Anlehnung daran bezeichnete man in bibl. Zeit alle Völker des Nahen Ostens, die sich als Nachkommen Abrahams betrachteten, als "Söhne des Sem". Im wissenschaftl. Sinne gibt es nur semit. Sprachen, aber keine semit. Völker oder Ethnien.
Semmelrogge, Dustin
Dustin Semmelrogge (* 23. Juni 1980 in Düsseldorf) ist ein dt. Schauspieler.
Semper fidelis
S. f. (lateinisch für "immer treu") ist der Wahlspruch zahlreicher Städte, Vereine oder militär. Corps etc.
Semperoper
Die S. in Dresden (offizieller Name: Sächsische Staatsoper Dresden) hat als Hof- u. Staatsoper Sachsens eine lange geschichtl. Tradition. Klangkörper der Staatsoper ist die traditionsreiche Sächsische Staatskapelle Dresden.
Senat
Der S. (lat. senatus von senex “Greis, alter Mann”) bedeutet wörtlich “Ältestenrat”. Die Mitglieder eines Senats, die Senatoren, besitzen je nach Staat unterschiedl. Funktionen u. Aufgabenfelder.
Senat der Vereinigten Staaten
Der Senat ist neben dem Repräsentantenhaus eine der beiden Kammern des Kongresses der Vereinigten Staaten von Amerika. Jeder Bundesstaat ist in der Parlamentskammer durch zwei Senatoren vertreten, die beide auf sechs Jahre gewählt sind. Im politischen System der USA ist der Senat maßgeblich an der Gesetzgebung beteiligt u. hat wichtige Kontrollfunktionen gegenüber dem Präsidenten. Sitz des Senats ist das Kapitol in Washington, D.C., die Mitglieder heißen Senatoren. Seit 1959 besteht das Gremium aus 100 Senatoren, die die 50 Bundesstaaten repräsentieren.
Sendemast bei Konstantynów
Der Radio-Warschau-Mast war ein 1974 errichteter Sendemast in Konstantynów, Gemeinde Gąbin (Polen). Bis 1991 war er mit einer Höhe von 646,38 m das höchste bis dahin errichtete Bauwerk der Welt.
Seneca, Lucius Annaeus
Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca d. J. (* etwa im Jahre 1 in Corduba; † 65 n. Chr. in der Nähe Roms), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Staatsmann u. als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit sowie Erzieher des späteren Kaisers Nero.
Senegal
S. [ˈzeːnegal] frz. République du Sénégal [seneˈgal]) ist ein Staat in Westafrika, am Atlantik. S. liegt im Übergang der Sahelzone zu den Tropen. Östliches Nachbarland ist Mali. Im Norden grenzt S. mit dem Grenzfluss S. an Mauretanien u. im Süden an Guinea u. Guinea-Bissau. S. umschließt das ebenfalls am Atlantik liegende Gambia vollständig.
Senf
S. ist ein scharfes Gewürz, das aus den Samenkörnern des weißen, braunen u. des schwarzen Senfs hergestellt wird. Gebräuchlich ist es als Senfkörner (ganze Samen), Senfpulver (gemahlene Samen) u. vor allem zu einer Würzpaste verarbeitet als Tafelsenf oder Mostrich.
Senkfuß
Wenn das Längsgewölbe des Fußes (die Wölbung von der Ferse zum Vorderfußballen) abgeflacht ist, wird dies als S. bezeichnet. Typisch ist, dass der Fuß eingeknickt ist u. der Knöchel auf der Innenseite heraus steht. Der Extremfall liegt vor, wenn die Haut der Fußwölbung komplett am Boden aufliegt – dies wird als Plattfuß bezeichnet.
Senna, Ayrton
Ayrton Senna da Silva (* 21. März 1960 in São Paulo; † 1. Mai 1994 in Bologna) war ein brasilian. Rennfahrer u. in der Zeit von 1984 bis zu seinem Tod in der Formel 1 aktiv. In dieser Zeit wurde er dreimal Weltmeister. Er verunglückte beim Großen Preis von San Marino 1994 tödlich.
Sennett, Richard
Richard Sennett (* 1. Januar 1943 in Chicago, Illinois), Sohn russischer, kommunist. Einwanderer, lehrt Soziologie u. Geschichte an der New York University u. der London School of Economics. Seine Hauptforschungsgebiete sind Städte, Arbeit u. Kultursoziologie.
Sensation (Dance-Event)
Die S. ist eine Veranstaltung im Bereich der elektronischen Tanzmusik. Veranstaltet wird sie von der niederländischen Firma ID&T. Die S. gilt als eines der größten und erfolgreichsten Dance-Events.
Sensenmann
Der S. (auch Gevatter Tod) ist eine aus dem MA stammende personifizierte Allegorie des Todes. In der bildenden Kunst u. in der darstellenden Kunst wird der S. als menschl. Skelett mit breitkrempigem Hut dargestellt.
Senseo
S. ist der Markenname eines Kaffeepadsystems, das 2001 in einer Kooperation des Elektronikherstellers Philips mit dem niederländ. Kaffeeröster Douwe Egberts entwickelt wurde.
Sensitivität
In der Statistik bezeichnet die S. (auch Richtigpositiv-Rate, Empfindlichkeit oder Trefferquote; englisch sensitivity oder true positive rate) eines statist. Tests oder einer anderen Klassifizierung die Wahrscheinlichkeit, einen tatsächlich positiven Sachverhalt auch durch ein positives Testergebnis zu erkennen. Sie gibt also den Anteil der richtig als positiv (richtig positiv) erkannten Sachverhalte an der Gesamtheit der in Wirklichkeit positiven Sachverhalte an.
Sensor
Ein S. (von lateinisch sentire, dt. “fühlen” oder “empfinden”), (Messgrößen-)Aufnehmer oder (Mess-)Fühler ist ein techn. Bauteil, das bestimmte physikalische oder chem. Eigenschaften (z. B.: Wärmestrahlung, Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Schall, Helligkeit oder Beschleunigung) u./oder die stoffl. Beschaffenheit seiner Umgebung qualitativ oder als Messgröße quantitativ erfassen kann. Diese Größen werden mittels physikalischer oder chem. Effekte erfasst u. in weiterverarbeitbare Größen (meist elektr. Signale) umgewandelt. Geräte, die eine Energieform (z. B. Strahlung) in eine andere (z. B. elektr. Spannung) umwandeln, heißen Wandler (engl. transducer).
Senzangakhona, Dingane ka
Dingane ka Senzangakhona (je nach Übersetzung auch Dingaan) (* ca. 1795 in KwaZulu-Natal; † 1840 in den Lebombo-Bergen, Swasiland) war König der Zulu.
Seoul
S. ist die Hptst. Südkoreas. Vom 29. November 1394 bis zur Teilung des Landes 1948 war sie die Hptst. ganz Koreas. Die eigentl. Stadt S. hat etwas über 10 Millionen Ew.; in der Metropolregion S. leben knapp 22 Millionen Menschen (Stand jeweils 1. Januar 2005). Damit konzentrieren sich rd. 43 Prozent aller Südkoreaner in S. oder dessen Satellitenstädten. Die Seouler Metropolregion gilt als weltweit drittgrößte nach Tokio u. Mexiko-Stadt.
Sephiroth
S., Sephirot, Sefirot oder Sefiroth ist der hebrä. Name der zehn göttl. Emanationen im kabbalist. Lebensbaum. Sie bilden in ihrer Gesamtheit symbolisch den himmlischen Menschen, den Adam Kadmon.
Sepien
Die Ordnung der S. (Sepiida) oder Echten Tintenfische ist eine Teilgruppe der Überordnung der Zehnarmigen Tintenfische (Decabrachia) innerhalb der Tintenfische (Coleoidea). Sie haben das ursprüngliche kalkige gasgefüllte Gehäuse in stark abgewandelter Form als Sepia-Schale beibehalten.
Seppuku
S. bezeichnet eine ritualisierte Art des männl. Suizids, die etwa ab der Mitte des 12. Jh. in Japan vor allem innerhalb der Schicht der Samurai verbreitet war u. 1868 offiziell verboten wurde. Der Begriff Harakiri ist ein umgangssprachl. Ausdruck, der vor allem von Europäern u. Amerikanern benutzt wird. Er beschreibt nur einen Teil des Rituals, u. seine Verwendung in Bezug auf eine “selbstmörderische Aktion” kann als Beleidigung empfunden werden.
Sepsis
Die S. (gr. für Fäulnis), umgangssprachlich auch Blutvergiftung, ist eine außer Kontrolle geratene Infektion. Die Intensivmedizin kann durch vorübergehenden Ersatz oder Unterstützung der Organfunktionen (Beatmung, Nierenersatztherapie, Kreislauftherapie, Gerinnungstherapie) kritische Phasen überbrücken, trotzdem ist aber die S. als eine sehr schwere Erkrankung zu werten u. die Prognose äußerst ernst: 30–50% der Erkrankten sterben trotz maximaler Therapie. Der frühestmögliche Therapiebeginn ist entscheidend für ein Überleben.
September
Der S. ist der neunte Monat des Jahres im gregorianischen Kalender u. hat 30 Tage. Im römischen Kalender war der S. ursprünglich der siebte Monat (lat. septem = sieben). Im Jahr 153 v. Chr. wurde der Jahresbeginn allerdings um zwei Monate vorverlegt, so dass die Namens- u. Zählbeziehung entfiel.
Septuaginta
Die S. ist die altgriech. Übersetzung der hebräischen hl. Schriften, der Hebräischen Bibel u. die älteste durchgehende Bibelübersetzung überhaupt. Sie ist das Werk jüdischer Schriftgelehrter aus Alexandria, im Umfeld des Hellenistischen Judentums. Die jüdische griech. Bibel, die so genannte S., die um 250 v. d. Z. aus dem Hebräischen übersetzt worden war, enthält 14 Schriften, die schließlich nicht Bestandteil der hebrä. Bibel wurden u. die nur durch die Kirche erhalten geblieben sind.
Septum-Piercing
Ein S. ist ein Piercing durch die Nasenscheidewand. Der Name leitet sich von dem latein. Begriff für diese ab: Septum nasi.
Sepultura
S. (port. Grab) ist eine 1984 gegr. Thrash-/Death-Metal-Band aus Belo Horizonte (Brasilien), die ihre erste LP Bestial Devastation 1985 veröffentlichte. S. ist die derzeit bekannteste u. erfolgreichste brasilian. Band.
Sequenzdiagramm
Ein S. (engl. sequence diagram) ist eine der dreizehn Diagrammarten in der Unified Modeling Language (UML), einer Modellierungssprache für Software u. andere Systeme. Das S. ist ein Verhaltensdiagramm, genauer eines der vier Interaktionsdiagramme. Es zeigt eine bestimmte Sicht auf die dynam. Aspekte des modellierten Systems. Ein S. ist eine graf. Darstellung einer Interaktion u. beschreibt den Austausch von Nachrichten zwischen Ausprägungen mittels Lebenslinien.
Seraph
Die Seraphim (hebrä. Plural) oder Seraphe (Singular: der S.) sind sechsflügelige Engel. Nach Jes. besitzen sie sechs Flügel sowie Hände u. Füße. Sie stehen – so die außerbibl. Überlieferung – an der Spitze der Hierarchie der Engelschöre.
Serben
Unter S. (serbisch: Срби/Srbi, altserbisch: Сьрби) versteht man sowohl die Staatsangehörigen Serbiens als auch eine Ethnie, deren Angehörige zumeist Serbisch sprechen. S. leben vor allem in Serbien, Montenegro, Bosnien u. Herzegowina, Kroatien u. Kosovo. Die Herkunft der S. ist nicht abschließend geklärt. Der Name stammt wohl vom indoeurop. Wortstamm “srb”, der urspr. “Verwandter, Verbündeter” bedeutete.
Serbien
S. (serbisch Србија/ Srbija ) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Die offizielle Bez. lautet Republik Serbien (Република Србија/Republika Srbija). S. ist alleiniger Rechtsnachfolger der aus der Dismembration des ehem. Jugoslawien hervorgegangenen Bundesrepublik Jugoslawien u. der Staatenunion S. u. Montenegro, womit der Staat völkerrechtlich seine Kontinuität bewahrt hat. Die Hptst. Serbiens ist Belgrad.
Serbien und Montenegro
S. u. M. (serbisch Србија и Црна Гора/Srbija i Crna Gora), auch genannt "Serbien-Montenegro", war ein Staat in Südosteuropa. Er existierte vom 4. Februar 2003 bis zum 3. Juni 2006, bestand aus den Teilstaaten S. u. M. u. löste die bis dahin bestehende Bundesrepublik Jugoslawien ab. Rechtsnachfolger ist die Republik Serbien.
Serbische Sprache
Serbisch (Serbisch: српски/srpski) ist eine Sprache aus dem slaw. Zweig der indoeurop. Sprachen. Innerhalb dieser wird es den südslaw. Sprachen zugerechnet.
Serengeti
Die S. ist eine baumarme Savanne, welche sich vom N Tansanias, östlich des Viktoriasees, bis nach Süd-Kenia (Afrika) erstreckt u. eine Fläche von etwa 30.000 km² bedeckt. Das Gebiet der S. umschließt den "Serengeti-Nationalpark", welcher mit seinen 14.763 km² zu den größten Nationalparks der Welt gehört. Außerdem ist er seit 1981 Teil des Weltnaturerbe der UNESCO sowie Biosphärenreservat.
Sergeant
S. (engl.), Sergent (franz.), Sargento (span., von lat. serviens, dienend) ist in zahlreichen angelsächsischen u. roman. Ländern ein Unteroffiziersdienstgrad oder Polizeidienstgrad.
Serial ATA
S. ATA (SATA, auch S-ATA/Serial Advanced Technology Attachment) ist ein hauptsächlich für den Datenaustausch zwischen Prozessor u. Festplatte entwickelter Datenbus.
Serial Attached SCSI
S. A. SCSI (SAS) ist eine Computerschnittstelle. Sie ist der Nachfolger der bisherigen parallelen SCSI-Schnittstelle. Die parallele SCSI-Schnittstelle ist mit dem aktuellen Standard Ultra-320 SCSI an ihren physikalischen Grenzen angelangt. Die parallelen Schnittstellen werden zukünftig wieder durch serielle abgelöst, mit denen man sehr viel höhere Taktraten erreichen kann.
Serielle Datenübertragung
Bei der seriellen Datenübertragung werden Daten, sofern sie digital sind, bitweise hintereinander über ein bestimmtes Medium übertragen. Es gibt verschiedene Standards, über die eine serielle Übertragung erfolgen kann.
Serielle Schnittstelle
Die S. S. bezeichnet einen digitalen Eingang u. Ausgang eines Computers oder eines Peripheriegerätes. Bei der seriellen Datenübertragung werden die Bits nacheinander über eine einzige Leitung übertragen. Wenn ohne nähere Kennzeichnung von einer “seriellen Schnittstelle” gesprochen wird, ist damit fast immer die RS-232-Schnittstelle gemeint.
Serienmörder
Als S. werden Menschen bezeichnet, die mit zeitl. Abständen an unterschiedl. Orten drei oder mehr Morde (Serienmorde) begehen. Hierbei wird zumeist davon ausgegangen, dass eine Art “emotionale Abkühlung” zwischen den Taten stattfindet. Im Gegensatz zu den Massen- u. Rauschmördern wählt der S. seine Opfer gezielt aus; jedenfalls handelt es sich meist nicht um Affekttaten.
Serienschaltung
Die S. (nicht mit Reihenschaltung verwechseln) dient dazu, zwei Verbraucher (Verbrauchsmittel, meist Leuchtmittel) unabhängig voneinander mit einem Doppel-Schalter (Serienschalter) ein- bzw. auszuschalten.
Serife
Als S. (franz. Füßchen, auch Schraffe) bezeichnet man die (mehr oder weniger) feinen Linien, die einen Buchstabenstrich am Ende, quer zu seiner Grundrichtung abschließen. Es wird allg. angenommen, dass Serifen die Leserlichkeit eines (gedruckten) Textes verbessern, daher werden längere Texte üblicherweise in einer Serifenschrift gedruckt. Eine bekannte Serife-Schriftart ist Times. Eine bekannte Sans-Serife (franz. ohne Füßchen) Schriftart ist Helvetica.
Serious Sam
S. S. ist der Name einer Serie von Ego-Shooter-Spielen mit der Hauptfigur Sam "Serious" Stone. In der vom kroat. Hersteller Croteam als Trilogie geplanten Serie sind bislang zwei Spiele erschienen.
Serkis, Andy
Andy Serkis (* 20. April 1964 in Ruislip Manor, Middlesex, Großbritannien) ist ein brit. Schauspieler. Bekanntheit erlangte er durch seine Darstellung des Gollum in der “Herr der Ringe”-Trilogie von Regisseur Peter Jackson. Bei “King Kong” diente Serkis dem Riesenaffen als Bewegungsmodell.
Serotonin
S., auch 5-Hydroxytryptamin (5-HT) oder Enteramin, ist ein Indolamin u. gehört gemeinsam mit Dopamin, Noradrenalin u. Adrenalin zur Gruppe der Monoamine. Chemisch gesehen handelt es sich um ein Alkaloid mit Tryptamin-Struktur. Es fungiert im Organismus als Gewebshormon bzw. als Neurotransmitter im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System u. im Blut. Der Name leitet sich von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: S. ist die Komponente des Serums, die den Tonus (Druck) in den Blutgefäßen reguliert.
Serotonin-Syndrom
Das S. (seltener auch serotonerges Syndrom) tritt durch einen Serotonin-Überschuss im Gehirn auf, welcher in der Regel durch die Einnahme (bes. in Kombination) von MAO-Hemmern, SSRI, trizykl. Antidepressiva u. Johanniskraut ausgelöst wird. Durch das S. lassen sich z. B. paradoxe Unruhe- oder gar Angstzustände erklären, die manchmal zu Beginn z. B. einer Therapie mit einem Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI auftreten können.
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
(Selektive) S. (SSRI = Selective Serotonin Reuptake Inhibitor) sind Antidepressiva, die am Serotonin-Transporter ihre Wirkung entfalten u. dabei die Serotonin-Konzentration in der Gewebeflüssigkeit des Gehirns erhöhen. An anderen Monoamin-Transportern wirken sie nicht oder nur schwach. Darin unterscheiden sie sich von den älteren trizykl. Antidepressiva u. werden deshalb als selektiv bezeichnet.
Sertralin
S. ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), welcher unter anderem als Antidepressivum bei Depressionen eingesetzt wird, sowie bei Angststörungen, posttraumat. Belastungsstörung u. Zwangsstörungen.
Server
Der Begriff S. (engl.: to serve = bedienen) bezeichnet entweder eine Software (Programm) im Rahmen des Client-Server-Konzepts; oder eine Hardware (Computer), auf der diese Software (Programm) im Rahmen dieses Konzepts abläuft. Für die S. (Hardware) wird in der Fachsprache der Begriff Host benutzt. Für den S. als Software-Begriff gibt es keine weitere Bezeichnung. Ob es sich bei einem S. um einen Host oder um einen S. (Software) handelt, ist daher nur aus dem Kontext oder mit Hintergrundwissen erkennbar.
Server Message Block
S. M. B. (kurz SMB, teils auch als LAN-Manager- oder NetBIOS-Protokoll bekannt) ist ein Kommunikationsprotokoll für Datei-, Druck- u. andere Serverdienste in Netzwerken. Es ist der Kern der Netzwerkdienste von Microsofts LAN Manager, der Windows-Produktfamilie, sowie des LAN-Servers von IBM. Weiter wird es auch von der frei verfügbaren Software Samba u. Samba-TNG verwendet, um Windows-Systemen den Zugriff auf Ressourcen von UNIX-basierten Systemen zu ermöglichen u. umgekehrt.
Service-Level-Agreement
Der Begriff S. (SLA) oder Dienstgütevereinbarung (DGV) bezeichnet eine Vereinbarung zwischen Auftraggeber u. Dienstleister, die wiederkehrende Dienstleistungen für den Auftraggeber in den Kontrollmöglichkeiten transparenter gestaltet, indem zugesicherte Leistungseigenschaften wie etwa Reaktionszeit, Umfang u. Schnelligkeit der Bearbeitung genau beschrieben werden. Wichtiger Bestandteil ist hierbei die Dienstgüte (Servicelevel, Quality of Service).
Serviceorientierte Architektur
S. A. (SOA), engl. service oriented architecture, auch dienstorientierte Architektur, ist ein Ansatz der Informationstechnik, Dienste von Mitarbeitern u. Organisationen zu strukturieren u. zu nutzen.
Service Set Identifier
Als S. S. I. (SSID) oder auch Network Name bezeichnet man die Kennung eines Funknetzwerkes, das auf IEEE 802.11 basiert.
Servlet
Als Servlets bezeichnet man Java-Klassen, deren Instanzen innerhalb eines J2EE Applicationservers Anfragen von Clients entgegennehmen u. beantworten.
Servomotor
Der S. ist ein Motor, der verschiedene vorgebbare Positionen anfahren kann u. diese dann beibehält im Sinne eines Stellantriebs. Die Position ist dabei im Falle eines rotatorischen Motors eine Winkelposition u. im Fall eines Linearmotors eine Streckenposition. Verwendet werden sowohl Elektromotoren als auch Hydraulikmotoren. Das Anfahren u. Beibehalten der vorgegebenen Position wird durch eine Regelung vorgenommen.
Servus
S. (auch Sers) ist ein traditioneller, freundschaftl. Gruß in großen Teilen Mitteleuropas. Er kommt aus dem Lateinischen (servus, lat: “der Sklave”, “der Diener”) u. bedeutet in Kurzform “Ich bin dein Diener” oder “zu Diensten”.
Sesam
Der S. (Sesamum indicum von arab. saasim/simsim) ist eine weit verbreitete Kulturpflanze. Bei der zur Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae) gehörenden Pflanze handelt es sich um die vermutlich älteste Ölpflanze der Welt. S. wächst in den tropischen u. subtrop. Gebieten weltweit. Angebaut wird er vor allem in Asien sowie in Afrika, von wo die Pflanze ursprünglich stammt.
Sesamstraße
S. ist der Titel einer der erfolgreichsten Fernsehserien für Kinder im Vorschulalter. Die halbstündigen Folgen setzen sich zusammen aus sechs bis zehn kleineren, meist thematisch unabhängigen Einzelbeiträgen, die eine inhaltlich zusammenhängende Rahmenhandlung unterbrechen. Neben sketchartigen oder lehrreichen Puppendialogen (“Ein Kreis ist rund.”, “So bin ich nah, jetzt bin ich fern.”), Trickfilmen u. Kinderliedern gibt es oft auch Realfilmbeiträge über einfache Situationen aus dem Kinderalltag oder über die Herstellung eines Produkts.
SES Astra
SES ASTRA S.A. (von lat. astrum, der Stern) ist ein Satellitenbetreiber der Gruppe SES Global mit einer Flotte von 14 aktiven geostationären Fernseh- u. Kommunikationssatelliten. SES Astra betreibt neben dem Hauptsitz in Betzdorf (Luxemburg) u. a. Niederlassungen in Unterföhring u. Berlin.
Session Initiation Protocol
Das S. I. P. (SIP) ist ein Netzprotokoll zum Aufbau, zur Steuerung u. zum Abbau einer Kommunikationssitzung zwischen zwei u. mehr Teilnehmern. Das Protokoll wird im RFC 3261 (früher RFC 2543) spezifiziert. In der IP-Telefonie ist das SIP ein häufig angewandtes Protokoll.
Seth (Ägyptische Mythologie)
S. (auch Set, Setech, Setek, Setes, Sutekh, Sutech, Suty u. andere; “der mit großer Kraft”) ist eine sehr ambivalente altägypt. Gottheit, deren Bedeutung nicht völlig geklärt ist. Der Gott S. wurde mit menschlichem Körper u. einem stilisierten Eselkopf oder dem Kopf des Seth-Tieres dargestellt. Mit dem Neuen Reich kommt die Darstellung in Menschengestalt auf.
Setlur, Sabrina
Sabrina Setlur (* 10. Januar 1974 in Frankfurt a. M.) ist eine dt. Rapperin. Der Durchbruch gelang ihr 1995 unter ihrem Pseudonym Schwester S. mit der Single “Ja klar”.
Set-Top-Box
Als S. (englisch für Draufstellkasten, abgekürzt STB, auch Beistellgeräte genannt) wird in der Unterhaltungselektronik ein Gerät bezeichnet, das an ein anderes – meist einen Fernseher – angeschlossen wird u. damit dem Benutzer zusätzl. Nutzungsmöglichkeiten bietet. Die engl. Bez. resultiert aus dem Umstand, dass ein solches Gerät oft auf das andere gestellt wird.
Seven Summits
Zu den S. S. (englisch für Sieben Gipfel) gehört der jeweils höchste Berg der sieben Kontinente.
Severina
S. Vučković (* 21. April 1972 in Split, Jugoslawien, heute Kroatien) ist eine Pop-Sängerin. Sie ist unter ihrem Vornamen Severina bekannt, wird aber aufgrund ihrer Beliebtheit in Kroatien dort bisweilen Seve nacionale genannt. Ihre Musik besitzt Einflüsse des Turbo-Folk.
Sevilla
S. ist eine Stadt in Südspanien. Sie ist die Hptst. der Autonomen Region Andalusien u. der Provinz S. Nach einer späten Legende wurde die Stadt von dem griech. Helden Herakles gegr. Die Ew. der Stadt werden als Sevillanos bezeichnet. S. ist die viertgrößte Stadt Spaniens. – 704.414 Ew.
Sex
Unter S. (von lat. sexus, “Geschlecht”) versteht man die prakt. Ausübung von Sexualität. Im allg. Sprachgebrauch bezeichnet S. sexuelle Handlungen zwischen zwei oder mehr Sexualpartnern, insbes. den Geschlechtsverkehr u. vergleichbare Sexualpraktiken, in seltenen Fällen auch die Masturbation. Sexuelle Handlungen unterliegen dem sexuellen Selbstbestimmungsrecht. Die Strafbarkeit bestimmter Praktiken dient heute weitgehend dem Schutz dieses Rechtsguts.
SEX
SEX ist der Titel eines Bildbandes über die Künstlerin Madonna mit erot. Fotografien von Steven Meisel. Für die Gestaltung war der renommierte Designer Glenn O’Brien zuständig. Die Texte wurden von Madonna selbst verfasst. Die Veröffentlichung des Buchs am 21. Oktober 1992 sorgte weltweit für einen geplanten Skandal: Die erfolgreiche Sängerin Madonna hatte ein Buch veröffentlicht, das die Grenzen zur Pornographie berührte u. auf sadomasochist. Konzepten beruht, weswegen das Buch in vielen Ländern verboten wurde.
Sex and the City
S. a. t. C. war eine erfolgreiche Fernsehserie in den USA, die zwischen 1998 u. 2004 produziert wurde u. auch im Ausland große Beachtung fand. 2008 kam der gleichnamige Film zur Serie in die Kinos. Die Protagonistinnen sind vier New Yorker Frauen, deren amouröse Erlebnisse u. Freundschaft ebenso dargestellt werden wie ihre Auseinandersetzungen, Diskussionen u. Gedanken zu fast allen Fragen menschl. Beziehungen.
Sexappeal
Unter S., auch Sex-Appeal (engl. sex appeal , “sexuelle Anziehungskraft”) versteht man umgangssprachlich die sexuell-erot. Ausstrahlung eines Menschen.
Sexbombe
Als S. wird umgangssprachlich eine Frau mit großer sexueller Ausstrahlung bezeichnet, wobei diese Ausstrahlung weniger durch verhaltene Erotik, sondern durch bestimmte Körperformen hervorgerufen wird, an denen sich insbes. männl. Betrachter ergötzen können. Nicht selten wurden weibl. Filmschauspielerinnen mit den genannten Merkmalen von der einschlägigen Filmindustrie zum Sexsymbol aufgebaut.
Sexiest Man Alive
S. M. A. ist eine internationale Auszeichnung, die jährlich vom US-amerikan. People Magazine verliehen wird.
Sexismus
Unter S. versteht man die Diskriminierung oder Unterdrückung von Menschen allein aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit. Der Begriff ist eine aus dem Englischen kommende Parallelbildung zu racism (Rassismus), die als sexism in der US-amerikan. Frauenbewegung der 1960er Jahre geprägt wurde u. sich lange ausschließlich auf die Diskriminierung bzw. Unterdrückung von Frauen bezog.
Sex on the Beach
S. o. t. B. ist in seiner ursprüngl. Form ein fruchtiger, mäßig süßer Longdrink. Das wohl bekannteste Rezept aus den USA wird mit Cranberry-Nektar gemixt.
Sex Pistols
Die S. P. sind eine der bekanntesten engl. Punk-Bands der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Die S. P. gelten als eine der wichtigsten Bands der englischen Punkgeschichte. Neben der Musik trugen besonders die provokanten Texte u. das schockierende Auftreten der S. P. dazu bei, dass Punk zur bestimmenden Musik- u. Kulturbewegung der späten 1970er Jahre wurde, u. sie selber zu deren Ikone.
Sex-Puppe
Als Sex-Puppen werden vor allem lebensgroße Nachbildungen des menschlichen (meist weiblichen, aber auch männlichen), gelegentlich auch tierischen, Körpers, die als Sexhilfen meist im Bereich der Selbstbefriedigung benutzt werden, bezeichnet. Seltener werden mit diesem Begriff auch Puppen bezeichnet, die zur Demonstration der Geschlechtsorgane bzw. sexueller Vorgänge von Mensch u. Tier eingesetzt werden, um die Sexualorgane bzw. sexuellen Vorgänge zu veranschaulichen, u. damit zu den Biomodellen gehören.
Sex sells
S. s. ist eine in gleicher Bedeutung aus dem Englischen ins Deutsche übernommene Redewendung aus der Sprache der Werbung. I. w. S. gehört S. s. zum Gender Marketing: Sie bringt zum Ausdruck, dass sich ein Produkt besser verkauft, wenn es in einem Kontext dargestellt wird, der sexuelle Inhalte präsentiert. Typische Beispiele sind leicht bekleidete Frauen in der Werbung für Autos oder Motorräder, die als Blickfang dienen, oder das Girlspotting in Fernsehshows.
Sexspielzeug
Unter dem Begriff S. werden Gegenstände zusammengefasst, mit deren Hilfe man sich selbst oder den Geschlechtspartner beim Liebesspiel sexuell stimulieren kann. Bis in die 1990er Jahre hinein war der Begriff nahezu unbekannt, die Gegenstände wurden Hilfsmittel genannt, da man sie als Mittel zum Abbau des “natürlichen” sexuellen Verlangens ansah.
Sextant
Ein S. (Spiegelsextant, auch Sixtant) ist ein nautisches u. optisches Messinstrument, mit dem man den Winkel zwischen den Blickrichtungen zu relativ weit entfernten Objekten, insbes. den Winkelabstand eines Gestirns vom Horizont, bestimmen kann. Er wird hauptsächlich zur Messung des Höhenwinkels von Gestirnen für die astronom. Navigation auf See verwendet, seltener auch in der Luftfahrt u. bei Expeditionen. Früher fand er auch Anwendung in der Astronomie u. der Landvermessung.
Sextourismus
S. bezeichnet Reisen, die in erster Linie dazu unternommen werden, um sexuelle Kontakte zu den Einheimischen der besuchten Länder aufzunehmen. Da es sich hierbei zumeist um Prostituierte handelt, wird auch häufig der Terminus Prostitutionstourismus gebraucht.
Sexualethik
Die S. ist ein Teilbereich der Ethik, der sich mit dem Geschlechtsverhalten des Menschen u. dessen Beurteilung beschäftigt. Dabei erfolgt die Beurteilung anhand von sozialen Normen u. Wertvorstellungen, die ebenso vom Volk u. von der Kultur wie auch von der Gesellschaft u. ihrer Epoche abhängig sind.
Sexualhygiene
S. ist i. e. S. die Lehre von der Hygiene der männlichen u. weibl. Geschlechtsorgane u. im menschl. Geschlechtsleben. In einem weiteren Sinne ist S. auch das Wissen um die Verhütung.
Sexualität
S. (sinngemäß “Geschlechtlichkeit”, von spätlat. sexualis; aus lat. sexus “Geschlecht”) bezeichnet im engeren biolog. Sinne die Gegebenheit von (mindestens) zwei verschiedenen Fortpflanzungstypen (Geschlechtern) von Lebewesen der selben Art, die nur jeweils zusammen mit einem Angehörigen des (bzw. eines) anderen Typus (Geschlechts) zu einer zygot. Fortpflanzung fähig sind. Hier dient die S. einer Neukombination von Erbinformationen. Im sozio- u. verhaltensbiolog. Sinne bezeichnet der Begriff die Formen dezidiert geschlechtl. Verhaltens zwischen Geschlechtspartnern. Bei vielen Wirbeltieren hat das Sexualverhalten zusätzl. Funktionen im Sozialgefüge der Population hinzugewonnen, die nichts mehr mit dem Genomaustausch zu tun haben müssen. I. w. S. bezeichnet S. die Gesamtheit der Lebensäußerungen, Verhaltensweisen, Empfindungen u. Interaktionen von Lebewesen in Bezug auf ihr Geschlecht.
Sexualität des Menschen
Außer der am weitesten verbreiteten Ausrichtung des Sexualverhaltens, der Heterosexualität, weist das Sexualverhalten des Menschen weitere sexuelle Orientierungen auf. Dazu gehören zum Beispiel die Homosexualität, die Bisexualität, die Asexualität oder auch die fetischistische Sexualität, die sich auf unbelebte Gegenstände oder bestimmte Handlungen richtet. Früher teilweise tabuisiert u. verboten, gewinnen diese Ausrichtungen heute in aufgeklärten Gesellschaften zunehmend an Akzeptanz u. sind in vielen Ländern heute gesetzlich legal.
Sexualkontakt
Unter S. wird der sexuell motivierte körperliche Kontakt zwischen zwei oder mehr Menschen verstanden. Zwar gibt es Sexualkontakte auch bei vielen anderen Lebensformen, dort sind aber andere Bezeichnungen üblich (zum Beispiel Deckakt bei Tieren oder Bestäubung bei Pflanzen). Menschliche Sexualkontakte dienen fast immer der Befriedigung des Geschlechtstriebes. Diese wird erreicht durch das Erleben sexueller Lust, die in einen sexuellen Höhepunkt (Orgasmus) gipfelt.
Sexualkunde
Die S. ist die schul. Auseinandersetzung mit Sexualität. Sie wird meist im Rahmen des Biologieunterrichts oder von Projekttagen zur sexuellen Aufklärung gelehrt. Dabei werden den Schülern Informationen über den Geschlechtsverkehr, die Geschlechtsorgane u. Möglichkeiten der Empfängnisverhütung vermittelt.
Sexualpraktik
Als S. (sexuelle Praktiken) werden alle Handlungen bezeichnet, die subjektiv dem Erreichen sexueller Lust dienen u. auf die sexuelle Befriedigung zielen (früher als Sexualtrieb bezeichnet).
Sexuelle Aufklärung
Sexualaufklärung oder S. A. ist die Weitergabe von Informationen über Sexualität an Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Sie bezieht sich auf folgende Themen: * der menschliche Körper * Erotik u. Liebesleben * Zeugung, Schwangerschaft, Verhütung etc. * Körperhygiene * Verhüten von Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten * Sexualität als Kulturverhalten
Sexuelle Erregung
Die S. E. ist eine multiple Reaktion des Limbischen Systems im Gehirn, die ursächlich der Einleitung des Paarungsverhaltens dient. Durch sensor. Impulse wird das sexuelle Lustempfinden aktiviert, ein Prozess, der geistige wie körperl. Reaktionen nach sich ziehen kann. Hierbei werden die signalgebenden Impulse im Gehirn mit individuellen (vorrangig beim Menschen) oder artspezifischen (vorrangig bei Tieren) Idealen verglichen, ein Vorgang, der größtenteils unbewusst abläuft. Bei einer weitreichenden Übereinstimmung folgen unwillkürliche körperl. Reaktionen.
Sexuelle Orientierung
S. O. (auch Sexualorientierung oder Geschlechtspartner-Orientierung) erfasst die nachhaltigen Interessen einer Person bezüglich des Geschlechts eines potentiellen Partners auf der Basis von Emotion, romant. Liebe, Sexualität u. Zuneigung. Gegenüber sexuellem Verhalten unterscheidet sie sich durch den Bezug auf Gefühle u. Selbstkonzept. Darauf basierendes sexuelles Verhalten kann stattfinden, muss aber nicht.
Sexuelle Revolution
Der Ausdruck S. R. geht auf Wilhelm Reichs 1945 veröffentlichtes Werk “The Sexual Revolution” zurück. Er kritisierte darin die aus seiner Sicht bigotte u. verlogene Sexualmoral seiner Zeit. Nach Reichs Auffassung bringe Doppelmoral u. Unterdrückung der vitalen sexuellen Triebe Persönlichkeitsdeformationen mit sich u. führe so zu Aggression u. Frustration, welche verdrängt würden u. sich oft in Lust an Herrschaft u. Hierarchie ein Ventil schaffen müssten.