Alamode

[14] Alamode war das Schlagwort des Stutzertums seit Mitte der 20er Jahre des 17. Jahrh.; es bezeichnet die volle Parteinahme für den französischen Geschmack in der Kleidung gegenüber der altern, »altväterischen« Sitte. Gegen diese Alamodetracht und die damit verbundene geistige Richtung erhob sich ein umfangreicher litterarischer Kampf: 1629 erschien ein Allmodischer Kleyder-Teuffel, Frankfurt a.M., von Kaplan Ellinger, dem andere ähnliche Bücher folgten, bis 1680. Durch Figuren auf »Fliegenden Blättern« suchte man die neue Tracht dem Spott der Menge anheimzugeben; die Tracht wurde darin u.a. als Monsieur Allamode personifiziert. In dieser Art wirkten auch Moscheroschs Wunderliche und wahrhaftige Gesichte, worin der Alamode-Kehraus lebendig geschildert wird, Laurenbergs Satiren, Logaus Epigramme (Alamode-Kleider, Alamode-Sinnen, wie sichs wandelt aussen, wandelt sichs auch innen), Abraham a Santa Clara. Weiss, Kostümk. III, 1044 ff.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 14.
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