Merseburger Zauberlieder

[646] Merseburger Zauberlieder heissen zwei in einer Handschrift der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg (daher der Name) gefundene Zaubersprüche aus altgermanischer Zeit, die zwar erst im 10. Jahrhundert aufgeschrieben wurden. Der eine soll den verrenkten Fuss eines Pferdes heilen, der andere die Fesseln eines Kriesgefangenen durch die im Spruche liegende Zauberkraft lösen. Beide Sprüche zählen zu den wichtigsten Denkmälern der ältesten Periode unserer Litteratur. Vergleiche namentlich den Exkurs in Müllenhoff und Scherer, Denkmäler deutscher Poesie und Prosa.[646]

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 646-647.
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