Abas [1]

[5] ABAS, antis, Gr. Ἄβας, αντος, ( T. XVIII.) des Lynceus und der Hypermnestra, einer Tochter des Danaus, Sohn, Apollodor. lib. II. c. 2. §. 1. folgete A.M. 2566. seinem Vater in dem Königreiche zu Argis, und verwaltete solches bis A.M. 2590. und also auf die 24 Jahre. Calvis. op. Chronol. p. 180. b. et 181. a. Seine Gemahlinn war Oecalea, mit welcher er den Acrisus und Proetus zeugete. Apollodor. l. c. Er brachte sein Reich in einen gar guten Zustand; maßen er nicht nur die Stadt Abas in Phocis, Pausan. Phoc. c. 35. und Argos Pelasgicum in Thessalien, Strabo lib. XI. p. m. 786. bauete; sondern auch die Abanten nach Euböa überführete, Schol. Pindari apud Casp. Abelem Hist. Monarch. lib. II. c. 1. §. 14. und sich dabey unterschiedener fremder Ländereyen bemächtigte. Er setzete sich in solche Furcht, daß, als nach seinem Tode die bezwungenen Völker wieder aufstunden, sie bey bloßer Erblickung seines ehemaligen Schildes in die Flucht geriethen. Servius ad Virgil. [5] Aen. III. v. 286. Einige wollen, daß er auch selbst zuerst die Schilde erfunden, Id. ibid. welches aber darum nicht seyn kann, weil ihm bereits sein Vater Lynceus dergleichen verehrete, als er ihm die angenehme Post von seines tyrannischen Großvaters, des Danaus, Tode brachte; Hygin. Fab. 170. man wolle denn seine Erfindung von einer besondern Art der Schilde verstehen, in welchem Falle man solches endlich gar wohl zugeben könnte.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 5-6.
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