Aethálides

[125] AETHÁLIDES, æ, Ἀιθαλίδης, ου, ( Tab. XV.) Mercurs und der Eupolemia Sohn, welcher in dem steinichten Alope, bey dem Flusse Amphrysus geboren worden. Orpheus Argon. v. 131. Hygin. Fab. 14. Apollon. lib. I. v. 55. Er war einer von den Argonauten, und zwar deren Herold, den sie zum Abschicken braucheten. Er soll von seinem Vater die zwo Gaben bekommen haben, daß er nichts von allem, was er gewußt, weder in seinem Leben, noch nach seinem Tode wieder vergäße; und hernach, daß er sich zu gewissen Zeiten unter den Todten, und darauf wieder unter [125] den Lebendigen aufhalten dürfte. Apollon. l. c. v. 641. seqq. Vermuthlich hat diese Fabel den Pythagoras veranlasset, vorzugeben, er sey der Euphorbus gewesen, welcher nun dieser Weltweise selbst seyn wollte. Diog. Laert. de vit. Philos. L. VIII. §. 4. Schol. Apol. lon. ad l. c. Sie zeiget aber vielleicht nichts weiter an, als daß er wegen seiner Bedienung eines Heroldes von allem habe unterrichtet seyn müssen, und nichts vergessen dürfen; und daß er oft bey dem Kriegesheere gegenwärtig, und oft von demselben abwesend gewesen. Ban. Erl. der Götterl. IV. B. 510 S. Sonst wird er noch als ein guter Bogenschütze angegeben. Valer. Flac. Argon. I. 436. Cf. Burman. Catal. Argonaut.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 125-126.
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