Alectryo

[185] ALECTRŶO, ŏnis, Gr. Ἀλεκτρυὼν, όνος, ein junger Mensch und Liebling des Mars, sollte an der Thüre Wache halten, als derselbe bey der Venus einen verbothenen Besuch ablegete Weil er aber dabey einschlief, und die Sonne ihre Heimlichkeit entdeckete, so hinterbrachte sie solche dem Vulkan, der denn die beyden Näscher im verbothenen Handel ertappete, auch dergestalt in ein demantenes Netz verwickelte, daß er sie allen übrigen Göttern bey Erleuchtung der Sonne zeigen konnte. Dieses verdroß den Mars dergestalt, daß er den Alektryo in einen Hahn verwandelte, der denn solcher Begebenheit annoch eingedenk ist, und daher, wenn die Sonne kommen und aufgehen will, zu krähen pfleget. Eustath. ad Hom. Iliad. Θ. v. 271. Nat. Com. L. II. p. 151. Pomey Pant. P. I. p. 65.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 185.
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