Argynnis

[404] ARGYNNIS, ĭdis, ein Beynamen der Venus, welcher Agamemnon zu Ehren einen Tempel erbauete, als Argynnos, ein von ihm, nach damaliger Art, geliebter Knabe, sich in dem Fluß Cephisus, seiner Gewohnheit nach, im Sommer badete, endlich aber auch darinnen ertrank. Athen. ap. Gyrald. Syntagm. XIII. p. 398. Einige wollen wissen, dieser Argyunos sey Leukons Sohn, und des Athamas Enkel gewesen, Steph. Byz. in Ἄργεννος. der des Aeolus Sohn war; und andere geben vor, als ihn Agamemnon verfolget, so habe er sich selbst in den Cephisus gestürzet, wofür aber auch die Götter der Griechen Flotte so lange Zeit in dem Haven zu Aulis aufgehalten, Muretus & Scaliger ad Propert. lib. III. Eleg. VI. v. 22. Noch andere wollen behaupten, daß er sich mit einem Schiffe auf besagten Fluß gemachet, aus solchem aber gefallen und umgekommen sey; Turneb. ad eumd. l. c. wobey noch zu merken, daß er von einigen auch Argennos für Argyunos genannt werde, und daher solches an seinem Orte nachzusehen steht.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 404.
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