Conissalvs

[772] CONISSALVS, i, ein Gott der Athenienser, ungefehr so viel, als der Priapus, Schol. ad Aristoph. Lysistr. v. 981. welcher erst von den Neuern erdichtet worden, da man in den ältern Zeiten andere dergleichen Götter hatte. Strabo lib. XIII. p. 588. Er soll seinen Namen daher haben, daß er unverdrossen zur Wollust sey, und wenn er sie auch im Staube ausüben müsse. Suid. sub h. v. Ihm wurde ein Korb voll mit der Hand gebrochener Myrrthen geopfert. Athen. L. X. c. 11. p. 441. Manglaubet, ihn oder einen seiner beyden Gefährten, Orthanes und Tycho, auf einem herkulanischen Gemälde zu finden, wo auf einem Altare eine Bildsäule steht, die einen mit Zweigen bekränzten Alten mit einem langen Barte in einem bis auf die Füße herabgehenden Kleide vorstellet, welches ihm auch Arme und Hände verhüllet, und um die Gegend des Geschlechtsgliedes stark in die Höhe pauset. Auf dem Fuße des Altares liegt ein Zweig und Opfergeräthe, und an [772] demselben steht ein großes Geschirr. Pitture ant. d'Ercol. T. III. tav. 36.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 772-773.
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