Fvror

[1132] FVROR, óris, war so viel, als die Raserey, welche zu Friedenszeiten gebildet wurde, wie sie mit hundert Ketten gebunden auf allerhand Waffen laß, jedoch aber vor Tollheit lauter Blut mit dem Maule schäumete; Virg. Aen. I. v. 294. Gonsalius ad Petron. c. 124. Zu Kriegeszeiten hingegen wurde sie, als frey von den Ketten, allein mit erhobenem blutigen Kopfe und einem Gesichte voller Wunden vorgestellet, welches sie jedoch mit dem Helme bedeckete. Dabey trug sie an dem linken Arme ein abgenutztes Schild, welches voller Pfeile steckete, in der rechten aber führete sie eine Fackel, alles damit in Brand zu setzen. Petron. l. c. Sie war in der ersten Bildung zu Rom in dem Foro Augusti zu sehen. Serv. ad Virg. l. c. Andere glauben, sie sey [1132] von der Vorstellung des Mars zu Sparta entlehnet worden. German. Valens ap. Taubmann. ad eumd. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1132-1133.
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