Glavcvs [2]

[1163] GLAVCVS, i, ( Tab. XXV.) des Sisyphus Sohn, tränkete seine Pferde bey Potnien, in Böotien, aus einem Brunnen, der den Göttern geheiliget war, und alles, was aus ihm trank, rasend machte, welches ihm aber nicht wissend war. Seine Pferde wurden daher so toll, daß sie ihn in der Raserey elendiglich zerrissen. Philargyr. ad Virgil. Georg. III. v. 267. Andere geben vor, Venus habe solche rasend gemacht, weil Glaukus sie gar verächtlich gehalten. Virgil. l. c. Dieses deuten andere dahin, daß er seine Pferde nicht mit den Hengsten zusammen gelassen, welche aus Begierde nach denselben endlich kollernd geworden, und ihn ums Leben gebracht hätten. Serv. ad Virgil. l. c. Es soll aber solches auf den Leichenspielen geschehen seyn, welche [1163] Akastus seinem Vater zu Ehren anstellete. Hygin. Fab. 250. & 275. Sein Geist soll hernach der Taraxippus gewesen seyn, der die Pferde der Kämpfer auf dem Isthmus, bey dasigen Spielen, scheu machte Pausan. El. poster. c. 20. p. 384. Wenn aber einige wollen, daß er gar von seinen Pferden gefressen worden, so wird solches dahin gedeutet, daß er deren so viel auf der Streu gehalten, daß sie ihn endlich arm gefressen, welches denn mit der Zeit von ihm selbst angenommen worden sey. Palæphat. de Incred. c. 26. Er soll derjenige seyn, den einige mit unter die Argonauten setzen. Ban. Erl. der Götterl. IV B. 521. S. Es ist aber nicht recht zu bestimmen. Burm. Catal. Argon. h. v.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1163-1164.
Lizenz:
Faksimiles:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Hederich-1770: Glavcvs [3] · Glavcvs [4] · Glavcvs · Glavcvs [1]