Hippocréne

[1275] HIPPOCRÉNE, es, Gr. Ἱπποκρήνη, ης, ein Brunnen auf dem Helikon, welchen das Pferd Pegasus machte, als es mit dem Fuße auf denselben aufschlug, entweder, da er selbst dor Freuden wegen der Musik tanzete, die Apollo dereinst machte; Stat. Theh. VI. v. 338. & ad eum Barthius l. c. oder auch, da es Neptun abschickte, dem Helikon eins auf den Kopf zu versetzen, da er sich vor Vergnügen über der Musik, welche die Musen in dem Kampfe mit des Pierus Töchtern machten, dergestalt erhob, daß er ohne solchen Schlag bis an den Himmel würde gestiegen seyn, Nicander ap. Ant. Liberal. c. 9. oder auch, da es sich satt auf dem Berge gefressen, und nichts zu saufen gehabt, es mit dem Fuße auf den Berg gestampft, da denn der Quell solches Brunnens davon entsprungen, welcher mit einem ziemlichen Geräusche den Berg herab fiel, und auf Askra und Thespia zugieng. Avienus ap. Barth. l. c. Es wurde geglaubet, wer aus solchem Brunnen tränke, der würde sogleich ein Poet. Pers. Prolog. v. 1. & ad eum Farnab. Der Namen ist nach gemeiner Ableitung von ἵππος, ein Pferd, und κρήνη, ein Brunn, zusammen gesetzet. Pausan. Bœot. c. 31. p. 588. Jedoch wollen ihn andere lieber von dem phönicischen pygran gleichsam happhigran herleiten, welches so viel, als aus der Erde entspringen heiße. Bochart. ap. Cleric. ad Hes. Theog. v. 6.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1275.
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