Iämbe

[1314] IÄMBE, es, Gr. Ἰάμβη, ης, ( Tab. XV.) des Pan und der Echo Tochter, aus Thracien, dienete bey der Meganira, des Hippothoons Gemahlinn. Als Ceres bey solcher einkehrete, und, wegen [1315] ihrer verlornen Tochter, in größter Betrübniß war, so brachte es doch Jambe, ungeachtet sie schon alt war, durch ihre lustigen Schwänke dahin, daß sie wieder lachen mußte. Philochorus ap. Nat. Com. l. III. c. 16. Daher soll es denn gekommen seyn, daß in den Thesmophorien dergleichen Possen von den Weibern mit getrieben wurden. Apollod. lib. I. c. 5. §. 1. Weil nun solche Jambe ihre Schwänke in Versen vorbrachte, so wurde die Art derselben von ihr hernach auch die jambische genennet. Schol. Nicand. ap. Voss. Inst. Poet. lib. III. c. 18. §. 2. Dieß aber kann darum nicht wohl für wahr gehalten werden, weil solche Art der Verse erst nach dem Homer erfunden worden. Voss. ipse l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1314-1316.
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