Iphiclvs [2]

[1361] IPHICLVS, i, ( Tab. XXV.) des Phylakus und der Klymene, einer Tochter des Minyas, Sohn. Schol. Apollon. I. v. 45. Er gieng unter den Argonauten mit nach Kolchis. Orpheus Argon. v. 137 & Hyg. Fab. 14. p. 39. Da sie den Pelias zu Ehren Leichenspiele anstelleten, so erhielt er dabey den Preis im Wettlaufen zu Fuße. Paus. Eliac. pr. c. 17. p. 321. Nachdem er König in Phylacia geworden, so befliß er sich insonderheit, nach damaliger Weise auf schön Vieh. Er gab sie aber dem Melampus, weil er ihn lehrete, wie er Kinder bekommen könnte. Pausan. Messen. c. ult. p. 285. Nach einigen hatte dieses schon sein Vater gethan. Sieh Melampus. Er war auch eben von demselben zum Kinderzeugen untüchtig gemacht worden. Denn als er einesmales etwas Holz umhieb, und Iphiklus, noch als ein kleiner Knabe, bey ihm stund, so wollte er ihn erschrecken, und in einen bey ihm stehenden Baum hauen, traf aber unverschens den Iphiklus selbst an einem Theile des Leibes, den er als ein Mann nothwendig haben mußte. Melampus half ihm dagegen wieder dadurch [1361] daß er ihm den Rost von der Art eingab, womit er war verwundet worden. Schol. Theocr. ad Idyll. XIII. v. 43. Andere erzählen, Phylakus habe Lämmer gehammelt, und das davon noch blutige Messer nicht weit vom Iphiklus geworfen, der darüber so erschrocken, daß er davon gelaufen und das Messer in eine Eiche gestecket, worinnen es verwachsen. Dieses rieth ihm ein Geyer aufzusuchen und den Rost desselben zehn Tage lang dem Iphiklus im Weine zu trinken zu geben; worauf derselbe denn den Podarkes zeugete. Apollod. l. I. c. 9. §. 12 Außer demselben aber war auch Protesilaus, Pausan. l. c. oder, wie er eigentlich hieß, Jolaus, sein Sohn, als den er mit der Diomede zeugete. Hygin. Fab 103. Jedoch machen andere denjenigen Iphiklus, der des Protesilaus Vater gewesen, erst zu des gegenwärtigen Enkel. Eustath. ap. Munck. ad Hygin. l. c. Es bleibt also seine Genealogie in so weit ziemlich ungewiß, weil für des Iphiklus Vater, der die Klymene, des Minyas Tochter, zur Mutter gehabt, auch Cephalus angegeben wird. Pausan. Phoc. c. 29. p. 665. Uebrigens soll dieser Iphiklus so schnell und leicht auf den Füßen gewesen seyn, daß er, nach einigen, über die stehenden Kornähren, Hes. ap. Schol. Apollon. I. 45. nach andern aber, über das Wasser hinweg laufen können. Demaretus op. eumd. l. c. Cf. Burman. Catal. Argon.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1361-1362.
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