Lvcína

[1476] LVCÍNA, æ, ein Beynamen der Juno, welchen sie, nach einigen, von lucus, ein Hayn, hat, weil ihr Tempel in dergleichen stund. Plin. H. N. l. XVI. c. 44. Nach andern von lux, das Licht, [1476] weil durch ihre Beyhülfe die Kinder bey der Geburt an das Tageslicht gebracht werden sollen; Capella ap. Voss. Theol. gent. l. II. c. 26. und, nach den dritten von luceo, weil sie mit dem Monden einerley sey, der bey Nachtzeit leuchtet. Cic. de N.D. l. II. c. 27. p. 1183. Sie wurde insonderheit als Vorsteherinn der Geburten der Menschen, mit diesem Beynamen von den Gebärenden um ihre Hülfe angerufen; Terent. Andr. Act. III. Sc. I. v. 15. & Cic. l. c. cf. Diod. Sic. V. c. 73. p. 235. und war mit der Griechen Ilithyia einerley. Dionys. Hal. A. R. l. IV. c. 2. p. 220. Cf. Meziriac. sur les epit. d'Ovid. T. II. p. 116. Ihr Tempel stund zu Rom in der V Region. Nardin. l. III. c. 3. p. 166. Es mußte darinnen von einem jeden neugeborenen Kinde etwas gewisses abgegeben werden, woraus man abnehmen konnte, wie viel derer alle Jahre in der Stadt waren geboren worden. Dion. Halic. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1476-1477.
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