Melitevs

[1571] MELĬTEVS, ëi, Gr. Μελιτεὺς, έως, ( Tab. X.) Jupiters und der Othreis, einer Nymphe, Sohn, wurde von dieser seiner Mutter aus Furcht vor der Juno in einen Wald weggesetzet, daselbst aber, nach Jupiters Veranstaltung, von den Bienen unterhalten, und endlich von dem Phagrus, welchen besagte Othreis mit dem Apollo gezeuget, gefunden. Weil nun dieser so wohl dessen ungewöhnliche Größe, als das Bezeigen der Bienen bewunderte, so nahm er ihn mit sich nach Hause, und nennete ihn von den Bienen, die im Griechischen μέλιτται heißen, Meliteus. Er erinnerte sich darbey des Orakels, welches ihm ehemals gegeben worden, daß er nämlich seinem Bruder, der von den Bienen ernähret worden, dereinst zur Erhaltung dienen solle. Als immittelst solcher Meliteus zu seinen Jahren gekommen, so hielt er sich sehr wohl, bekam die Herrschaft über unterschiedene umliegende Völker und erbauete endlich auch die Stadt Melita in Phthia. Nicand. ap. Ant. Liberal. c. 13.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1571.
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