Menoecêvs

[1587] MENOECÊVS, ei, Gr. Μενοικεὺς, έως, ( Tab. XXII.) ein Thebaner und Vater des Kreons und der Jokaste. Hygin. Fab. 76. & 242. Sein Enkel gleiches Namens, Kreons Sohn, Euripid. Phoeniss. 776. Pausan. Boeot. c. 25. p. 577. welchen man fälschlich mit ihm vermenget, Muncker ad Hygin. Fab. 67. opferte sich selbst dem Mars vor dem Thore zu Theben auf, weil solcher Gestalt nach des Tiresias Prophezeyung die Thebaner den Sieg wider ihre Feinde, die sieben vereinigten Fürsten, erlangen sollten. Apollod. l. III. c. 6. §. 7. Dieß mußte nach einem Ausspruche des Orakels zu Delph geschehen. Pausan. l. c. Denn nach des Tiresias Anzeige wollte Mars den Tod des ihm geweiheten und vom Kadmus erlegten Drachen noch an einem aus dessen Zähnen entsprossenen Fürsten rächen. Nun war Menöceus der letzte von diesem Stamme und unverheurathet. Er sollte also das Opfer werden. Sein Vater wollte aber viel lieber selbst umkommen, und befahl ihm, geschwind von Theben zu fliehen. Menöceus stellete sich, dem Befehle seines Vaters zu gehorchen, entleibete sich aber heimlich, und stürzete sich an der Seite der Höhle des Drachen von der Mauer hinunter, damit er dieselbe mit seinem Blute benetzte. Eurip. l. c. 919. sqq. Man hat vorgegeben, davon ein Gemälde gehabt zu haben. Philostr. Icon. l. I. 4. p. 767. Nach andern soll er von dem Lajus, Sosiphanes ap. Schol. Euripid. Phoenis. 1017. nach den dritten von dem Syhinr seyn umgebracht worden: [1587] Nicostratus ib. nach den vierten aber soll er sich erst das Schwert auf der Mauer zu Theben durch den Leib gestoßen und sodann unter die Feinde hinab gestürzet haben. Stat. Theb. X. v. 768. Diejenigen, welche vorgeben, er habe sich, die entstandene Pest zu stillen, von dem Schlosse zu Athen hinabgestürzet, irren offenbarlich in dem Namen der Stadt. Hygin. fab. 242. & Muncker. ad eumd. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1587-1588.
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