Metabvs [2]

[1609] METĂBVS, i, König der Volscier, Hygin. Fab. 252. oder doch Herr zu Privernum, Virgil. Aen. XI. v. 540. regierete etwas tyrannisch und hochmüthig, und wurde daher aus besagter Stadt vertrieben, Serv. ad eumd. l. c. oder hatte vielmehr so hochmüthige und stolze Unterthanen, daß sie ihn nicht leiden wollten. Donat. ad eumd. l. c. Wenigstens kam es zwischen ihm und den Privernern zum Schlägen. Wie er sich nun mit der Flucht retten mußte, so nahm er nichts mit sich, als seine kleine Tochter, die Camilla, die er in den Busen [1609] steckte, und also nach dem einsamen Gebirge zugieng, da ihn indessen die Volscier auf allen Seiten verfolgeten. Als er aber an den Fluß Amasenus kam, und selbiger sehr angelaufen war, so nahm er die Camilla, wickelte sie in Gras und dergleichen, band sie damit an seinen Spieß, und warf sie über den Fluß, wobey er sie zugleich der Diana zur Dienerinn widmete. Er stürzete sich darauf selbst in denselben, schwamm hinüber, und entgieng also seinen Feinden, die ihn bis dahin verfolgeten. Virgil. l. c. v. 541.–566. Sieh Camilla.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1609-1610.
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