Parthenos

[1897] PARTHĔNOS, i, Gr. Παρθένος, ου, ein Beynamen der Minerva, der so viel als die Jungfrau, (Virgo) heißt, und unter welchem sie einen prächtigen Tempel zu Athen im Schlosse hatte. Pausan. Phoc. c. 32. p. 679. Er hieß davon selbst Parthenon, und sah man an dessen Giebel lauter Bilder, welche die Geburt der Minerva vorstelleten, an dem Hintergiebel aber ihren Streit mit dem Neptun wegen der Erde. Ihre Bildsäule war aus Elfenbeine und Golde verfertiget. Mitten auf dem Helme lag der Sphynx und an beyden Seiten desselben waren Greise. Sie stund aufgerichtet in einem bis auf die [1897] Füße gehenden engen Kleide. In der Hand trug sie einen Spieß. Zu ihren Füßen lag ein Schild, und nahe bey dem Spieße eine große Schlange, welche vieleicht Erichthonius seyn sollte. An dem Fußgestelle war die Geburt der Pandora vorgestellet. Id. Att. c. 24. p. 43. Es soll diesen Tempel aber Iktinus, der zu des Perikles Zeiten lebete, erbauet haben. Id. Arcad. c. 41. p. 522. Er steht noch jetzo, und wird von den Türken zu einer Moschee gebrauchet. Wheeler Voyag. T. II. p. 420.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1897-1898.
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