Philyra

[1984] PHILỸRA, æ, Gr. Φιλύρα, ας, ( Tab. III.) des Oceans Tochter, wurde vom Saturn in Thracien zu seinem Willen gebracht. Damit es aber seine Gemahlinn, Ops, nicht merken sollte, so nahm er dabey die Gestalt eines Pferdes an. Hierdurch gebar Philyra hernach den Chiron, der auch halb ein Pferd, halb ein Mensch war. Wie sie sich aber über diese Misgeburt höchlich entsetzete: so bath sie den Jupiter, er möchte ihr selbst eine andere Gestalt geben, der sie denn in eine Linde verwandelte, wie ihr Namen hieß. Hygin. Fab. 138. Nach einigen geschah ihre und Saturns Zusammenkunft in Thessalien, und zwar auf dem Berge Pelion; und, da Ops selbst zu ihrem Handel kam, so verwandelte Saturn nicht nur sich, sondern auch die Philyra, in ein Pferd, und nachdem sie den Chiron geboren, soll sie, nach einigen, in eine Bluhme seyn verwandelt worden. [1984] Philargyr. ad Virg. Georg. III. 693. Cf. Serv. ad eumd. l. c. it. Apollod. l. I. c. 2. §. 4. & Schol. Callim. ad Hymn. in Delum. v. 118. Außer dem Chiron soll sie noch den Dolops von dem Saturn geboren haben. Hygin. Præf. p. 12. Andere geben zu ihrer Zusammenkunft mit dem Saturn eine Insel in dem euxinischen Meere an, die von ihr Philyreis genannt worden. Als sie aber Rhea daselbst in dem Handel mit dem Saturn ertappete, soll sie sich erst nach Thessalien gemacht, und daselbst den Chiron geboren haben. Apol lon. l. II. v. 1235.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1984-1985.
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