Somnia

[2238] SOMNIA, órum, ( Tab. I.) Träume, waren Kinder des Erebus und der Nacht. Hygin. Præf. p. 1. Sie hatten ihren Aufenthalt in dem Pallaste des Schlafes in der Hölle, welche zwey [2238] Thore, eines von Horne, das andere von Elfenbeine, hatte, da denn durch jenes die wahren, durch dieses die falschen Träume heraus kamen. Hom. Odys. Τ. 562. Virgil. Aen. VI. v. 894. Sonst hatten sie auch wohl auf einem gewissen Ilmenbaume daselbst ihren Aufenthalt, und hiengen unter dessen Blättern. Id. Aen. VI. v. 282. Dieß waren aber nur lauter falsche Träume; die wahren hingegen kamen vom Himmel herab. Serv. & Taubm. ad Virg. l. c. Sieh auch folgenden Artikel. Man fand eine Bildsäule des Traumes in dem Tempel des Aeskulapius zu Sicyon nebst des Schlafes seiner. Pausan. Corinth. c. 10. p. 103. Jedoch wird nicht angezeiget, wodurch sie ihn kenntlich gemacht. Man sieht ihn aber in einem vorgegebenen Gemälde mit einem matten hängenden Gesichte geschildert, wobey er ein weißes Kleid über einem schwarzen hatte, weil er so wohl bey Tage, als bey Nacht kömmt. Philostr. Icon. l. I. n. 27. p. 802.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2238-2239.
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