Tethys

[2320] TETHYS, yos, Gr. Τήθυς, υος, ( Tab. II.) des Cölus oder Uranus und der Tellus Tochter. Hesiod. Theog. v. 136. & Apollod. l. I. c. 1. §. 3. Sie heurathete ihren Bruder, den Ocean, und zeugete mit ihm eine Menge Söhne und Töchter, bis an die drey tausend. Hesiod. l. c. v. 337. Sieh Ocean. Als Jupiter einstens von der Juno, Minerva, Neptun und andern Göttern gebunden wurde, so bedienete sie sich des Riesen Briareus, ihn wieder los zu machen. Serv. ad Virg. Aen. VI. 287. Ihren Namen soll sie von τήθη, Säugamme, haben, und sie vieleicht die Erde bedeuten, die von dem Wasser das Vermögen bekömmt, Thiere und Pflanzen zu ernähren Dam. Lex. etymol. col. 3016. Sie soll sonst der Lateiner Salacia seyn. Cic. ap. Serv. ad Virgil. Georg. I. v. 31. An sich ist sie wohl nichts, als das Meerwasser, und zwar, so fern sich solches leidend verhält, etwas zu zeugen; da hingegegen thätig solches der Ocean ist. Man muß sie nicht, wie es wohl vielfältig geschieht, mit des Nereus Tochter, Thetis, verwechseln, noch sie so schreiben Voss. Theol. gent. l. II. c. 78.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2320.
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