Victor

[2456] VICTOR, óris, ein Beynamen des Jupiters, unter welchem ihn insonderheit die Römer verehreten. Es gelobete ihm Q. Fabius in dem samnitischen Kriege seinen Tempel, Livius l. X. c. 29. welcher hernachmals wirklich auf dem palatinischen Berge, und also in der zehnten Region der Stadt errichtet wurde. Victor. ap. Nardin. l. VI. c. 14. Dergleichen gelobete ihm auch C. Papyrius. Livius l. X. c. 42. Jedoch findet sich nicht, daß er in der That erbauet worden, wohl aber, daß diesem Jupiter sein besonderes Fest den 13ten April gefeyret worden. Ovid. Fast. IV. v. 621. Man sieht ihn oft auf Münzen, wo er auf einem Throne sitzt, den Zepter in der linken Hand hat, und in der rechten das Sieges, bild hält. Beger. Thes. Brand. T. II. p. 629. & 640. Zuweilen steht er, und hat noch den Adler vor sich sitzen. Biæi & Croyac. num. Imp. t. 63. n. 16. So kömmt er auch auf einem geschnittenen [2456] Steine vor, woselbst er aber statt der Victorie einen Donnerkeil in der Hand hält, und sie dagegen hinter ihm steht, und ihm einen Kranz aufsetzen will. Chausse gem. ant. t. 90.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2456-2457.
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