Victrix

[2461] VICTRIX, ícis, ein Beynamen der Venus, welcher Pompejus zu Rom einen Tempel oben auf dem von ihm erbaueten Schauplatze errichtete. Plutar. in Pomp. c. 22. p. 655. Er that solches in der Absicht, damit ihn die Censoren nicht bestrafeten, daß er nur bloß ein [2461] Gebäude zur Ueppigkeit aufgeführet hätte. Tertullian. ap. Alex. Donat. l. III. c. 8. Man findet sie vielfältig auf Münzen und geschnittenen Steinen, wo sie gemeiniglich einen Spieß trägt, einen Helm oder Degen in der Hand hält, und sich auf ein Schild lehnet, oder solches neben sich stehen hat. Croyac. num. Imp. t. 28. n. 7. t. 30. n. 23. Mariet. pier. grav. T. II. P. I. t. 24. Gemeiniglich ist sie nur unten herum leicht bekleidet: auf einer Münze der Magnia Urbica, des Kaisers Maxentius Gemahlinn, aber kömmt sie ganz bekleidet vor. Beger. Thes. Br. T. II. p. 795. Auf einem geschnittenen Steine hat sie noch eine Taube auf dem Schafte des Spießes sitzen. Borioni collect. Ant. R. t. 36. Auf andern reichet ihr Cupido den Helm in die Höhe, da sie den Degen mit der Scheide in der Hand hat. Mariet. l. c. pl. 25. Chausse gem. ant. t. 73. Auf einer Münze der Faustina hat sie eine Victorie auf der rechten Hand stehen, die nebst dem Palmzweige einen Spiegel hält, worinnen sie sich bespiegelt. In der linken Hand hält sie ein Schild, das auf einem Helme steht, und worauf eben die Siegesgöttinn abgebildet ist. Angeloni hist. aug. p. n. 190. n. 44. Auf einer andern der Plautilla lehnet sie sich mit dem linken Arme, worinnen sie einen Palmzweig hat, auf ein Schild, und hat in der rechten Hand einen Apfel: vor sich aber hat sie einen Amor stehen. Id. ibid. p. 256. n. 32.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2461-2462.
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