Ali [2]

[119] Ali, Ebn Abi Thalib, geb. 597 v. Chr., wie Mohammed aus dem Geschlechte der Haschemiten, war die dritte Person, die sich zu Mohammeds Lehre bekannte. Er diente ihm als Geheimschreiber u. in der Schlacht, wo er sich den Beinamen des Löwen errang. Mohammed gab ihm seine Tochter Fatima zum Weibe, von der ihn 2 Söhne, Hassan u. Hussein, überlebten. Trotzdem wurde er bei Mʼs. Tod nicht Khalif, besonders wegen der Ränke von Mʼs, Weib Aischah und erst nach der Ermordung des 3. Khalifen, Osman, wurde er 656 gewählt; aber Osmans Verwandter, Moawiah, der Statthalter von Syrien, empörte sich gegen ihn und es entstund ein furchtbarer Bürgerkrieg; Ali selbst wurde 660 v. Chr. ermordet, Dieser Erbfolgekrieg spaltete die Mohammedaner nicht bloß in 2 politische Parteien, sondern auch in 2 religiöse, indem aus Alis Anhängern die Schiiten erwuchsen. Von Ali hat man 10 Gedichte u. 100 Sentenzen, »die Sprüche Alis«.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 119.
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