Esche

[607] Esche, gemeine hohe (Fraxinus excelsior), Baum, ausgezeichnet durch einen schlanken Wuchs, die graue Rinde und die großen schwarzen spitzigen Knospen. Feuchter, aber nicht sumpfiger, dabei basalt- oder kalkhaltiger Boden ist sein Element, in welchem er oft zu einer außerordentlichen Dicke u. Höhe heranwächst. Als Brennholz kommt die E. der Rothbuche gleich, der Kubikfuß wiegt getrocknet 43 Pfd.; die meisten landwirthschaftlichen Geräthe werden aus E.holz verfertigt, die Möbelschreinerei kennt es als sog. Grünebenholz; das Laub der E. ist als Futter für das Melkvieh werthvoll. – Die Anzucht der E. geschieht aus Samen; Stecklinge und Ableger bewurzeln sich schwer. – Die Samen bleiben, wenn sie nicht bald nach der Reise gesäet werden, oft bis ins 2. Jahr im Boden liegen. – Mit andern Holzarten gemischt kommt die E. im Hochwaldbetrieb vor, am wichtigsten aber ist sie für den Mittel- und Niederwald, indem sie innerhalb der ersten 20–25 Jahre noch reichlich Stammausschläge macht; auch als Kopfholzbaum kann man die E. sehen. – In Gartenanlagen zieht man die Blumen-E. (Fr. Ornus) mit weißen Blumenrispen; sie wird 20–30' hoch. – Aus den Spalten des Stammes fließt ein zuckeriger Saft aus, der getrocknet das sog. Eschenmanna gibt.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 607.
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