Hermannstadt

[284] Hermannstadt, Hauptstadt des k. k. Kronlands und Großfürstenthums Siebenbürgen und des siebenbürg. Sachsenlands insbesondere, an der Zibia (daher lat. Cibinium, ungar. Nagy-Szeben, walachisch Szibjie), hat 18000 E., der Mehrzahl nach Protestanten, ist Sitz des Statthalters, des Oberlandsgerichts, der Finanz-Landesdirection, eines griech. nicht-unirten Bischofs, eines Consistoriums der augsburg. Confession, eines kathol. und protest. Gymnasiums, hat mehre Wohlthätigkeitsanstalten u. Institute. H. ist die schönste Stadt in Siebenbürgen; unter den öffentl. Gebäuden zeichnen sich aus: die protestant. gothische Kathedrale, die kathol. Parochialkirche, das Nationalgebäude der Sachsen, das Rathhaus, der Bruckenthalʼsche Palast mit Museum etc. Die Industrie ist nicht unbedeutend, der Handel lebhaft, besonders der Speditionshandel nach der Türkei.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 284.
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