Perlenmuschel

[493] Perlenmuschel (Avicula margaritifera), Muschelart aus der Familie der Austerartigen, mit halbkreisrunder, außen braungrüner, innen schön perlmutterglänzender Schale von 6–8'' Durchmesser, kommt nur in den tropischen Meeren Ost- und Westindiens vor. Die in ihnen sich findenden Perlen haben dieselbe Substanz wie die innere Fläche der Schale (Perlmutter); ihre Entstehungsweise ist noch nicht ganz aufgeklärt. Die Gewinnung der Muscheln geschieht durch Taucher. Im Durchschnitt soll unter 5 Muscheln nur eine mit Perlen versehen sein, die aber dann immer mehre enthält, bis zu 12 Stück. Der Werth der Perlen hängt von Größe, Farbe u. Form ab. Die größten heißen Zahlperlen, kleinere Saatperlen, die kleinsten Staubperlen. Auch die Fluß-P. liefert Perlen, zwar kleinere, aber oft von außerordentlicher Schönheit, so namentlich in der Elster in Sachsen, in einigen Flüssen Böhmens etc. (occidentalische Perlen). – Unächte Perlen werden aus Glaskügelchen verfertigt, deren Inneres mit der sogen. Perlenessenz überzogen wird, einer Mischung von sein zertheilten Schuppen des Weißfisches mit zerlassener Hausenblase. – Die innern Schichten der P. geben die Perlmutter, die zu den verschiedensten Schmucksachen verarbeitet wird.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 493.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika