Plotin

[564] Plotin, der bedeutendste Repräsentant des Neuplatonismus, geb. 205 n. Chr. zu Lykopolis in Aegypten, war 11 Jahre ein Schüler des Ammonius Sakkas zu Alexandrien, schloß sich dem Heere Gordianus III. an, als dieser gegen die Perser zog, weil P. die Philosopheme der Perser und wo möglich der Inder an der Quelle kennen lernen wollte, lehrte vom 40. Lebensjahre an mit außerordentlichem Erfolge Philosophie zu Rom und st. 270 in Campanien, nachdem sein Lieblingsgedanke: in Campanien eine Philosophenstadt, Platonopolis, zu gründen, von der kaiserl. Regierung hintertrieben worden war. Porphyrius (s.d.) beschrieb das Leben seines Meisters und ordnete im Auftrage desselben dessen literarische Hinterlassenschaft, im Ganzen 54 Abhandlungen, welche in 6 Enneaden (Abtheilungen von je 9 Schriften) herauskamen. Ausgabe von Creuzer, Oxf. 1835, 3 Bde.; Uebersetzung von Engelhardt, Erl. 1820. – Vgl. A. Daunas: Plotin et sa doctrine,[564] Paris 1848, K. H. Kirchner, Die Philosophie des P., Halle 1854; über letztere d. Art. Neuplatoniker.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 564-565.
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