Bedürfnislosigkeit

[86] Bedürfnislosigkeit, die Freiheit von Bedürfnissen, ist vollkommen keinem Menschen eigen. Der Organismus wird nur erhalten durch die Befriedigung der Bedürfnisse, und kein Mensch kann, ohne z. B. den Hunger und den Durst zu befriedigen, existieren. Unter Bedürfnislosigkeit hat man daher den möglichst niederen Grad der Bedürftigkeit verstanden, und diesen haben als ethisches Ziel Sokrates, die Cyniker und die Stoiker aufgestellt. Vgl. Autarkie.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 86.
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