Februar.

[304] Den 3ten. Blasius, war Bischof zu Cäsarien im Jahre Christi 380. Er hat verschiedene Schriften hinterlassen.


Den 6ten. Dorothea, ein schönes Mädchen zu Alexandrien, welches wegen seiner Keuschheit berühmt geworden ist. Unter dem Kaiser Maximilian soll sie den Märtyrertod erlitten haben.


Den 14ten. Valentinus, ein christlicher Bischof, welcher in Rom des Philosophen Cratons ganz krumm zusammengewachsenen Sohn durch sein eifriges Gebet völlig gesund gemacht haben soll. Dies, heißt es, habe die Bekehrung der ganzen Familie zur Folge gehabt. Der römische Rath [304] habe dies aber sehr übel genommen, ihn mit Ruthen streichen, und endlich enthaupten lassen.


Den 16ten. Juliana, wurde genothzüchtiget und starb wegen des Glaubens an Jesum, unter dem Kaiser Diocletian und Maximilian, den Märtyrertod.


Den 18ten. Concordia, ist wegen ihrer Standhaftigkeit im Christenthume vom Kaiser Decius getödtet worden.


Den 22sten. Petri-Stuhl-Feier. Die römische Kirche behauptet, daß der Apostel Petrus zu Rom 25 Jahre Bischof gewesen sey, und daselbst seinen Stuhl, d.i. Sitz, gehabt habe. Der Pabst will daher beweisen, daß er der Nachfolger Petri sey. Aber man darf nur die Kirchengeschichte lesen, und man wird das Ungereimte dieses Vorgebens bald finden. Dieser Tag wird zu Rom mit vieler Solennität gefeiert.


Den 24sten. Matthias, der Apostel, [305] welcher nach Christi Himmelfahrt durch das Loos an die Stelle des Judas, des Verräthers, von 11 Aposteln erwählt wurde. Er soll drei Jahr nach Christi Himmelfahrt mit einer hölzernen Säge durchschnitten worden seyn.

Quelle:
[Anonym]: Sitten, Gebräuche und Narrheiten alter und neuer Zeit. Berlin 1806, S. 304-306.
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