9.


[324] Der Beginn des Jahres 1827 brachte mir wieder eine bedeutendere Künstlerausgabe: »Belisar,« von Eduard von Schenk.

Man hat diesem Trauerspiele die romantische Behandlung vorgeworfen und daß dieselbe dem römischen Heldenzeitalter nicht zusage. Ich habe diesen Vorwurf niemals ganz gerecht finden können. Die Geschichte Belisar's gehört nicht dem classischen Römerthume, sondern dem Anfange des Mittelalters an. Das Römerthum lag in den letzten Zügen, wie es schon in dem Gedanken der Theilung in Abend- und Morgenland begründet war. Man erinnerte sich mit Vorliebe an den Glanz[324] des römischen Namens, aber man war mit Bewußtsein »Grieche«. Man war Römer, aber nur noch durch Staatseinrichtungen, durch den Hang nach äußerem Pompe und durch den Stolz auf frühere Eroberungen. Aber im Innern waren die Leute keine Römer mehr. Das gewaltige Umsichgreifen des Christenthumes, dieses Humusbodens der Romantik, hatte den Römergeist im morgenländischen Kaiserreiche bereits auf Grundlage des christlichen Moralgesetzes umgewandelt. Justinian's ganze Gesetzgebung trägt schon den Stempel christlichen Einflusses und Bedürfnisses. Römertugend und Römergeist lebten als Traditionen in den Köpfen der hervorragenden Persönlichkeiten und Belisar's heidnisch-abergläubische Aufopferung seines Sohnes für das Vaterland ist seine christlich-tragische Schuld.

Schenk mag in der sprachlichen Behandlung gegen die Ausdrucksweise jenes derben und rohen Zeitalters verstoßen und durch blumenreiche Diction mitunter die Gedanken verweichlicht haben, aber ein entschiedenes Bühnentalent bekundet »Belisar« unstreitig und Größe der Gedanken fehlt dem Stücke eben so wenig, als Lebendigkeit der Behandlung und wahrhaft Ergreifendes in den wechselvollen Situationen.

Dem Trauerspiele waren nachtheilige Beurtheilungen vorausgegangen, und der Verfasser bedurfte der Protection, welche ihm seine einflußreiche Stellung in München sicherte, um die Annahme und Aufführung »Belisar's« durchzusetzen. Das Mißtrauen gegen das Werk war auch Ursache, daß für die scenische Ausstattung gar nichts gethan wurde und sämmtliche Römer in dem Triumphzuge Belisar's glichen mehr einer[325] wandernden Zigeunerbande als den Würdenträgern und Streitern eines mächtigen und prachtliebenden Kaiserreiches.

Um so überraschender war der außerordentliche Erfolg, den das Trauerspiel von Seite des Publicums fand, ein Erfolg von solcher Nachhaltigkeit, daß »Belisar« fünfundzwanzig Jahre lang ein unverwüstliches Cassa- und Repertoirestück wurde.3[326]

Mitten in die ersten künstlerischen Ereignisse dieses Jahres heulte plötzlich die Trauerkunde des 26. März 1827! Er, der nach Zedlitz's schwungvollen Worten »König war im Reich der Töne«, Beethoven, war den Leiden dieser Erde entflohen. Unermeßlich wäre der Verlust gewesen, hätte nicht schon der eherne Druck des Schicksals auf Menschen und Künstler gleich lähmend gewirkt. Aber an dem Volksgedränge bei der traurigen Festlichkeit seiner Bestattung konnte man erkennen, was dieser Geist schon unser seinen Mitlebenden gegolten hatte. Alle Altersclassen, alle Stände waren nach Tausenden[327] vertreten, und der Zug nach dem Währinger Ortsfriedhofe glich einer Wallfahrt mit riesigen Dimensionen.

Die entseelte Hülle wurde von Musikern getragen, und Beethoven's würdige Kunstgenossen, Salieri, Gyrowetz, Weigl, Hummel, Seyfried, schritten neben dem Sarge einher.

Grillparzer hatte über Aufforderung die Leichenrede verfaßt, deren Vortrag am Grabe mir übertragen worden war.

Niemand hätte daran gedacht, daß dieser collegiale Nachruf Anstoß erregen könnte, da bekanntlich die kirchlichen Trauerceremonien der Katholiken mit der Einsegnung in der Kirche abgeschlossen sind, und die Beerdigung lediglich ein Act polizeilicher Natur und freundschaftlicher Theilnahme ist.

Kaum aber wurde es ruchbar, daß diese Todtenrede beabsichtigt sei, so erhob man heftigen Protest dagegen, daß an dem Grabe Worte der freundlichen Erinnerung aus profaner Feder und aus profanem Munde ertönen sollten, und ich wurde an dem Eingange zum Friedhofe zurückgewiesen und aufgefordert, die Rede vor dem Thore abzuhalten.4[328]

Uebrigens raubte diese Einschränkung der großartigen Feierlichkeit nichts von ihrer schmerzlich tiefen Bedeutung.[329] Man lauschte Grillparzer's Worten, als würde die ergreifendste Predigt gehalten.

Die Bekanntschaft der Ostsee hatte ich bereits gemacht. Ich konnte dem Verlangen nicht widerstehen, die Adria zu sehen. Ich ergriff daher mit Vergnügen das Anerbieten Stöger's zu einem Gastspiele nach Graz und Triest.[330]

Nach einem kurzen Gastspiele in Graz traten Stöger, dessen Hausgenossen, meine Frau und ich mit unseren beiden jüngsten Kindern die Weiterreise von Graz nach Triest in zwei Wagen an. Diese Reise nahm damals über drei Tage in Anspruch.

Wir waren am letzten Morgen zeitig aufgebrochen, um in den Nachmittagsstunden die Höhe des Optschina zu erreichen und den ersten Anblick des Meeres bei Tage zu genießen.

Wir beschleunigten das Mittagmahl in Sessana und als wir abfuhren, zeigte sich am nördlichen Horizonte ein kleines milchweißes Wölkchen. Anfangs beachteten wir diese Erscheinung nur wenig, aber je näher wir dem Optschina kamen, desto näher rückte uns das anwachsende Gewölk.

Unfern einem Wirthshause auf der Höhe des Optschina stieg ich aus und eilte den trägen Pferden voraus, um den Triumph zu genießen, daß ich der Erste aus der Gesellschaft mich am Anblicke des Meeres erfreute. Kaum aber war ich auf Pferdeslänge voraus, so folgte ein heulender Windstoß; der mehrere Zoll tiefe puderähnliche Straßenstaub zieht zwischen Himmel und Erde einen undurchdringlichen Schleier und in völliger Blindheit tappe ich mit Anstrengung nach dem Wagen zurück. Mit Donner und Blitz entladet sich ein heftiges Gewitter.

»Die Bora,« ruft der Kutscher zum Wagen herein und gepeischt von dem mächtigen Athem des Sturmes gelingt es uns nur mit Mühe, mit dem schwankenden Wagen nach[331] dem Wirthshause zu gelangen und uns von den aufgelösten Bestandtheilen der Poststraße zu reinigen.

Nun rasten die entfesselten Elemente durch mehrere Stunden unermüdlich fort und ließen erst nach, als der Tag den dunklen Abendstunden Platz gemacht hatte und die Neidischen uns um den schönen Eindruck betrogen hatten, den der Anblick des adriatischen Meeres in Sonnenbeleuchtung von der Höhe des Optschina gewährt.

Erst gegen neun Uhr hatte der Wettersturm sich in so weit besänftigt, daß man es wagen konnte, über den steilen Berg hinabzufahren, an dessen Fuß die aufgeregten Meereswellen brandeten. Völlige Nacht ließ uns in der Tiefe zur rechten Hand nur eine weitgedehnte, dunkelfarbige Fläche bemerken, und wenn das Wetterleuchten die Gegend mit Flammen übergoß, sahen wir die große Fläche erglänzen, die sich als Spiegel des Triester Hafens und Meerbusens darstellte. Das Schauspiel dieser magischen Beleuchtung, verbunden mit dem zeitweiligen Einschlagen der Blitze in die Meereswogen, mit dem dumpfen Rollen des Donners und endlich vor unseren Füßen das lampenhelle Triest gewährte einen Gesammteindruck so eigenthümlicher Art, daß wir darüber die vereitelte Ueberraschung vollständig verschmerzten.

In später Nachtstunde erreichten wir endlich Triest und nahmen von den für uns bestellten Zimmern in der locanda grande Besitz. Als ich am nächsten Morgen die Fensterladen öffnete, war alles Ungemach reich vergolten.

In sonnenheller Morgenbeleuchtung lag die prachtvolle Adria vor meinen Blicken. Die Fenster meines Zimmers[332] lagen unmittelbar vor dem Hafen, der von Schiffen wimmelte und gleichsam als Hintergrund eine große neapolitanische Fregatte vor Anker zeigte.

Der Besuch der letzteren, der uns freundlich gestattet wurde, der Stapellauf eines neuen Schiffes und einige Besuche in den gefälligen Campagnen, worunter mir jener bei der liebenswürdigen Familie Holstein besonders erinnerlich ist, waren so ziemlich die Essenz meiner Triester Freuden, denn schon am zweiten Abend begann mein Gastrollencyclus und ich kann wohl sagen, daß ich mein Spielhonorar im Schweiße meines Angesichtes erworben habe.

Das Gastspiel eines tragischen Schauspielers, dem meistens anstrengende Aufgaben gestellt sind, ist in solchem Klima zur Zeit des Hochsommers mehr Thierquälerei als Kunstunternehmen, und ich bewunderte die freundliche Ausdauer des Publicums nicht weniger als meine eigene.

Die Vorstellungen begannen je nach der Länge des Drama's, um acht oder halb neun Uhr. Wenn ich um sieben Uhr in meine Garderobe kam, so glich die Atmosphäre jener in der Dampfkammer eines Schwitzbades, und ich mußte während meiner Costumirung bereits die Wäsche wechseln. Nur ruckweise war es möglich, die knappen Untertricots auf den transpirirenden Körper zu bringen; von dem Aufkleben eines Bartes konnte fast nicht die Rede sein und man mußte zu dem veralteten Mittel greifen, denselben mit Faden hinter den Ohren zu befestigen. Wenn man um Mitternacht, nach geendigter Vorstellung, die Kleider mit Mühe abzog, entstiegen dem[333] gepeinigten Körper förmliche Dämpfe. Das Erglühen für die Kunst wurde hier buchstäblich wahr.

Als ich einen Theil meines plagenreichen Gastspieles hinter mir hatte, kam ich mit Stöger überein, eine kleine Pause zu machen, um dem ermatteten Körper einige Erholung zu gönnen.

Diesen Ruhepunct beschloß ich natürlich zu einem Ausfluge nach der märchenhaften Meeresfürstin Venedig zu benützen.

Nach einer herrlichen Nachtfahrt, die der Dampfer damals nach zehn Uhr Abends begann, stieg zwischen fünf und sechs Uhr Morgens der stumpfe Thurm des San Marco aus den Wellen empor, dem bald diese, bald jene Kuppel, endlich die Dächer der Paläste und die langgedehnten Häuserreihen folgten, Alles vom glühenden Schimmer der Morgensonne vergoldet und fast wie Feuerwerksfronten brillantirend durch das Fuukeln der Fenster, Giebel und Kreuze. Welch' ein Anblick für ein empfindendes Gemüth, für eine lebhafte Phantasie! Die Eindrücke, die mir die altberühmte Dogenstadt darbot, haben mich unvergeßlich bis an die nahe Grenze meines Lebens begleitet. Was ich jemals gehört und gelesen hatte, das trat mir nun in halbversunkener Herrlichkeit und zum Theile in kolossalen Ruinen entgegen und beschäftigte meine Phantasie mit einem Meere wogender Gedanken.

So oft ich um eine Ecke bog, glaubte ich, nun müsse doch Dandolo, Falieri, Ziani oder mindestens Othello, Shylock, Abellino mir entgegentreten. Ich glaube, ich hätte etwas darum gegeben, von einem Banditen angegriffen zu werden,[334] damit doch meine Erlebnisse in Venedig einigermaßen mit meinen Eindrücken und meinen ungeduldigen Erwartungen gleichen Schritt halten konnten. Jeden Platz, der mir aus der Geschichte oder aus Autoren bekannt war, suchte ich mit förmlicher Begierde auf, wobei mir der jetzige Hofrath Walcher in wahrhaft aufopfernder Freundschaft als Cicerone zur Seite stand; kein geringer Dienst, fürwahr, denn selbst die kühlenden Fluten der Lagune vermochten nicht die brennende Julihitze zu mäßigen. Und dabei der empfindlichste Mangel an Erfrischungsmitteln.

Die karg bemessene Zeit von sechs Tagen gestattete nicht, entfernte Badeanstalten aufzusuchen; das Eis hatte damals in Venedig noch eine sehr mangelhafte Außenseite und einen noch zweifelhafteren Geschmack; nicht selten fand man Fliegen darin. Umsonst war alles Forschen nach einem erträglich kühlen Trunke Wassers. Doch halt! ich begehe eine Ungerechtigkeit! Als wir nämlich das merkwürdige Jesuitenkloster besuchten und der führende Mönch unser Aller Ermattung gewahrte, kredenzte er uns ein Glas Wasser, das jedem billigen Anspruche Genüge that. Ganz Venedig lechzt nach einem frischen Trunke, aber den Jesuiten ist nichts unmöglich. Wie sie Staaten und Menschen beherrschen, so machen sie sich auch die Elemente dienstbar.

Mit besonderem Vergnügen erinnere ich mich eines Kirchweih- und Volksfestes in Santa Maddalena. Bei jedem Schritte wurde Schiller's »Geisterseher« in meiner Erinnerung wach; jeden Augenblick erwartete ich der Gestalt des Armeniers zu begegnen. Nur bei dem Gedanken, daß mich eine[335] solche Erscheinung nach der Uhr fragen könnte, knöpfte ich trotz der Sommerschwüle meinen Rock unwillkürlich fester zu. Ein prachtvolles Schauspiel bot die farbige Illumination, wodurch Gebäude und hunderte von Gondeln vollständigen Feuerwerksfronten glichen. Dabei der wüste Lärm, in welchem Venedigs Söhne den tollen Uebermuth ihrer ehemaligen Freiheitstage nachzuahmen schienen, dies Alles übte einen unbeschreiblichen Reiz auf mich aus.

Opern gab es während meiner Anwesenheit nicht, aber im Teatro Benedetto sah ich »L'oculista«, eine Uebersetzung von Kotzebue's Epigramm, die nicht schlecht gegeben wurde, und für mich doppelt anregend war, da ich das Original so wohl kannte.

Was man von S. Marco und Maria della Salute bis Giovanni e Paolo, vom Dogenpalaste bis Palazzo Vendramin in fünf Tagen durchfliegen kann, hatte ich aufgesucht, und meine Entdeckungsreise zuletzt auch nach Padua erstreckt. Nun aber galt es sich auf die Rückkehr nach Triest vorzubereiten.

An einem der letzten Juliabende unter dem Streichen eines unerträglichen Sirocco fuhr ich mit Frau und Kindern um zehn Uhr Nachts von Venedig ab.

Ich hatte noch vor der Abfahrt ein Glas sehr matten Biers getrunken, um meinen lechzenden Gaumen nur in etwas zu befriedigen. Wir waren kaum eine Stunde in See, als das genossene Bier im Vereine mit der Siroccoluft eine bleierne Müdigkeit herbeiführte. Ich hatte mich neben dem Steuermanne auf eine Bank niedergelassen und trotz dem Wunsche, wach zu bleiben, übermannte mich der Schlaf, wozu[336] die aus gleicher Veranlassung eingetretene allgemeine Stille noch unwiderstehlicher einlud.

Ein wüstes Geschrei weckte mich gewaltsam. Kaum hatte ich mich in so weit ermuntert, daß ich mich umschauen konnte, so enthüllte sich mir das entsetzlichste Schauspiel.

Unser Vapore und der von Triest kommende steuerten in schnurgerader Richtung aufeinander los, und nur mit Anstrengung aller Kräfte gelang es unserem aufschreckenden Steuermanne das Schiff noch so viel zu wenden, daß unser Bugspriet sich in den Backbord des Triester Schiffes einbohrte, worauf unter grauenerregendem Krachen und Splittern beide Dampfer wieder auseinanderschnellten.

Auf beiden Schiffen hatten Capitäne, Steuerleute und Matrosen das Beispiel der Passagiere befolgt und waren fest und tief in Schlaf versunken.

Die Passagiere stürzten auf das Verdeck; meine Frau weckte die Kinder und suchte mich händeringend auf, um wenigstens an meiner Seite zu sterben.

Rufen, Lärmen, Schreien, Kreischen! Die Verwirrung war unbeschreiblich.

Nun standen beide Schiffe still. Wir bemerkten von unserem Schiffe, daß man auf dem Triester Vapore mit Laternen vom Decke nach dem Radkasten herunterstieg. Unser Capitän fragte durch das Sprachrohr, ob sie Hilfe brauchten. Auf die verneinende Antwort setzten sich beide Schiffe wieder in Bewegung, welche aber bei dem Triester Dampfer eine auffallend langsame war.[337]

Kaum waren wir wieder in Bewegung, so begann im unteren Schiffsraume ein unheimliches Hämmern, der un widerleglichste Beweis, daß wir nicht unbedeutend beschädigt waren.

In banger Erwartung sahen wir dem Morgen entgegen und trotz aller beruhigenden Versicherung des Schiffspersonals gewann der Gedanke immer wieder die Oberhand: »Werden wir Triest erreichen? werden wir unsere Heimat, unsere Familie wieder sehen?«

Eine verzweifelte Luftfahrt!

Endlich um 4 Uhr brach der Tag an, und ließ uns die Gefahr, in der wir schwebten, erst ganz erkennen.

Der obere Theil unseres Bugspriets war ganz verschwunden und der untere Theil zeigte klaffende Risse bis zum Wasserspiegel. Nur dem Umstande, daß die Holzrisse je mehr nach abwärts, desto mehr nach der Außenseite sich befanden, verdankten wir die Rettung. Hätte sich die Spaltung auf das innere Gebälke erstreckt, so wären wir zuverlässig leck geworden.

Als endlich gegen 6 Uhr die Kalkfelsen von Triest und der Hafen sichtbar wurden, fühlte man sich unwillkürlich versucht, das Knie zu beugen und die unsichtbare Macht anzubeten, die unsere Tage so wunderbar beschützt.

Bestürzung verbreitete sich im Hafen, als man unseres Zustandes ansichtig wurde. Der Kai belebte sich, Alles drängte dem Ufer zu, und die Theilnahme und Herzlichkeit waren rührend, als wir ausgeschifft wurden. Erst als wir das Pflaster unter den Füßen fühlten, wurden wir ganz ruhig, aber nun wirkte auch der Schrecken erst nach und ich bedurfte einiger[338] Tage Erholung, bevor ich mein Gastspiel fortsetzen und endigen konnte.

Das Marinegericht verurtheilte die Schuldigen zu Arrest und Cassation. Auf einige entschuldigende Ausreden wurde den Capitänen bedeutet, daß die Straße breit genug sei, um zwei Dampfschiffen Gelegenheit zum Ausweichen zu geben.

Quelle:
Anschütz, Heinrich: Erinnerungen aus dessen Leben und Wirken. Wien 1866, S. 324-339.
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