Hagebuttenschwamm

[394] Hagebuttenschwamm, (Fung. Bedeguar), ein rundlicher, wallnußgroßer, röthlicher Auswuchs, welcher durch den Stich eines Gallinsekts [Blanc. ins. Tab. 16. Fig. V-Z] ( cynips rosae) an den Aesten der Hagebuttenrose entsteht. Aeußerlich besteht er aus locker verwickelten, haarichten Fasern, und hat innerlich kleine Zellen zum Aufenthalte des Insekts. Sein Geschmack ist säuerlich adstringirend, und er enthält viel Schleim.

Der amuletische veralterte Gebrauch dieses Auswuchses zur Erregung des Schlafes und gegen die Goldaderknoten ist lächerlich, und seine Kraft gegen den Biß des tollen Hundes und der Schlangen (innerlich und äußerlich gebraucht) unwahrscheinlich.

Man hat ihn auch in anhaltenden Fiebern, im Scharbock und in Blutflüssen, vorzüglich aber in den Fehlern der Harnwege gerühmt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 394.
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