Kalkerde

[460] Kalkerde (Terra calcarea). Man bedient sich der reinen milden Kalkerde (deren spezifisches Kennzeichen darin besteht, daß sie weiß geglüht sich in einem Verhältnisse Wasser wie 1: 680 bei 60° Fahr. auflöst, und aus dieser Auflösung von Vitriolsalzen nicht niedergeschlagen wird) nicht in der Arznei, sondern blos andrer nicht völlig rein kalkartiger Substanzen, der Kreide, der Ausler- und Muschelschalen, der Krebssteine, des Dintenwurmschildes u.s.w.

Ihre arzneiliche Kraft besteht in Dämpfung der Säure der ersten Wege, woraus ein Mittelsalz entsteht, welches Harn und Ausdünstung befördert, dagegen aber die Darmausleerungen mindert.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 460.
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